Denkmal für die Opfer des Utøya-Massakers
Juho Nyberg
13. März 2014
Auf ewig abgetrennt: Eine Halbinsel wird zur Insel. (Bild: minnesteder.no)
Der 22. Juli 2011 markiert in der Geschichte Norwegens einen dunkeln Moment. Eine Autobombe im Regierungsviertel und ein Amoklauf auf der Insel Utøya rissen insgesamt 77 Menschen in den Tod, beides verursacht von einem einzigen fremdenfeindlichen und offensichtlich verblendeten Mann. Besonders schwer wog der Tod zahlreicher junger Menschen, die auf der Insel zu einem Ferienlager der sozialdemokratischen Partei versammelt waren.
Am gerade entschiedenen Wettbewerb für ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer haben sich insgesamt 300 Teilnehmer aus 45 Ländern beteiligt. Umgesetzt wird der Vorschlag des schwedischen Künstlers Jonas Dahlberg. Der 1970 geborene Dahlberg studierte zunächst Architektur in Lund und setzte seine Ausbildung anschliessend an der Malmö Art Academy fort.
Eine Plattform führt den Besucher nahe zu den Namen der Opfer. (Bild: minnesteder.no)
Sein Konzept sieht vor, eine der Insel Utøya gegenüberliegende Halbinsel durch einen etwa 3,5 Meter breiten Schnitt vom Festland zu trennen. Dieser Schnitt markiert eine «symbolische Wunde», wie der Künstler selbst sagt. Zur einen Seite des entstehenden Zwischenraumes soll eine Plattform in den Fels geschnitten werden, von der aus die Namen der Opfer, auf der gegenüber liegenden Seite in den Fels graviert, lesbar, aber dennoch unerreichbar sein werden. Ein Teil des herausgeschnittenen Felses wird nach Oslo gebracht, wo ebenfalls ein Denkmal nach Dahlbergs Entwurf entstehen wird.