Neubau Restaurant Fahr und Mehrfamilienhaus

In neuem Fahrwasser

Walker Architekten AG
5. Oktober 2017
Südostfassade. Bild: René Rötheli

Nutzung Restaurant, Mehrfamilienhaus
Ort Grossackerweg 1, 5444, Künten/Ortseil Sulz, AG
Auftragsart Direktauftrag
Bauherrschaft BOSS Real Estate AG, Fislisbach AG
Architektur Walker Architekten AG, Brugg AG | Norbert Walker, Patrick Etter, Sascha Menzi
Fachplaner Bauingenieur: Freihofer & Partner AG, Zürich, ZH | Holzbauingenieur: IHT Rafz Ingenieurholzbau GmbH, Rafz, ZH | Sanitärplaner: Acquedotto GmbH, Burgdorf, BE | Heizungsplaner: Berger Wärmetechnik AG, Burgdorf, BE | Lüftungsplaner: Solvair GmbH, Niederwangen | Elektroplaner: Schäfer Partner AG, Lenzburg, AG | Lichtplaner: Lucet GmbH, Bern, BE | Landschaftsarchitekt: grünwerk 1 | landschaftsarchitekten AG, Olten, SO | Küchenplaner: GaPlan GmbH, Würenlingen, AG | Leuchtendesign Restaurant: design-factory gmbh, Zürich, ZH
Jahr der Fertigstellung ​2017
Massgeblich beteiligte Unternehmer Schreinerarbeiten: Jos. Berchtold AG, Zürich, ZH
Fotos ​René Rötheli, Atelier für Fotografie, Baden

Südfassade. Bild: René Rötheli

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das neue Restaurantgebäude bildet zusammen mit dem zugehörigen Mehrfamilienhaus und dem Autounterstand ein Ensemble, welches sich um einen Innenhof mit einem Rosskastanienbaum gruppiert und die Siedlung abschliesst. Umgeben von Kulturlandraum und Naturschutzgebiet bieten sich den Bewohnern und Restaurantbesuchern einzigartige Ausblicke in die Natur und Flusslandschaft. Die Architektur verhält sich unprätentiös und interpretiert die Materialisierung der umliegenden landwirtschaftlichen Bauten in einer modernen reduzierten Form.

Gartenwirtschaft. Bild: René Rötheli

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt? 
Die Lage und das einfache Gebäudevolumen mit Satteldach des ehemaligen Restaurants Fahr am Weg zum historischen Flussübergang der Reuss hat den Entwurf entscheidend geprägt. Das neue Gebäude dockt sich wie ein Schiff an den Weg zum Fluss mit einer vorgelagerten gedeckten Veranda an. Wir haben das Gebäude bewusst auf einen Sockel gestellt, um dieses vom Strassenraum abzuheben und dem Gast ein erhabenes Gefühl zu vermitteln.

Fahrstube. Bild: René Rötheli

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Eine grundsätzliche Idee des Auftraggebers und von uns bestand darin, eine schlichte Gebäudehülle mit einem eleganten, überhohen Gastraum zu kombinieren. Der Innenraum ist im Gegensatz zum schlichten Äusseren mit einer Lamperie mit Ornamentik ausgekleidet. Grosse ringförmigen Leuchten schweben im zweigeschossigen Raum der Gaststube.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Holz: Es nimmt sowohl für die Aussenhaut wie auch im Innenraum des Baus eine grosse Bedeutung ein. Für die vorvergraute Fassadenschalung haben wir Schweizer Starkholz verwendet. Wie auch im Innenraum die Holzwandverkleidungen und Türabschlüsse in Eichenholz ausgeführt wurden. Dabei entsteht ein harmonischer Eindruck zusammen mit den Hartbetonböden und den Bauelementen in Sichtbeton. Für den Einsatz von mehr als 80 Prozent einheimisches Holz wurde der Bau mit dem Label «Herkunftszeichen Schweizer Holz» ausgezeichnet.

Fahrhalle. Bild: René Rötheli

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Walker Architekten bearbeiten regelmässig Neubauten im ländlichen Raum mit ortschutzbildlichen Verpflichtungen und integrieren sich mit ihrer Architektur in die gewachsenen Strukturen. Die Bauten biedern sich nicht an, sondern zeigen einen modernen zeitgemässen Charakter in Bezug auf die formale Ausbildung und Materialisierung.

Treppenhaus. Bild: René Rötheli

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Wir haben das Projekt in einer Mischbauweise mit tragenden Betonwänden und Stützen in Kombination mit einem Holzrahmenbau ausgeführt. Dies erlaubte uns, durch den optimierten Bauablauf die Gebäudehülle schnell zu schliessen und mit dem aufwändigen Innenausbau frühzeitig beginnen zu können. Mit der Auswahl der hauptsächlich verbauten Materialien aus Stein (Beton) und Holz wurde über den Lebenszyklus des Gebäudes hinaus ein nachhaltiger Einsatz von Ressourcen gewährleistet.

Saal Obergeschoss. Bild: René Rötheli
Durchblick. Bild: René Rötheli
Situation
EG Restaurant und MFH
OG Restaurant und MFH
Längsschnitt Restaurant

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