Solaris 416
Beitrag zur aktuellen Klimadebatte
huggenbergerfries Architekten
7. März 2018
Gebäudestirne. Bild: Beat Bühler
Das Wohnhaus Solaris 416 in Zürich ist eine Eigenentwicklung von huggenbergerfries Architekten. Adrian Berger stellt sich unseren Fragen.
Nutzung Wohnen, Malatelier und Ferienwohnung www.solaris416.com
Name Solaris 416
Ort Seestrasse 416, 8038 Zürich
Auftragsart Eigenentwicklung
Bauherrschaft Hbf futur AG
Architektur Huggenbergerfries Architekten AG ETH SIA BSA
Fachplaner Sundesign gmbh, Stallikon | GFT Fassaden AG, St. Gallen | Synaxis AG Zürich
Jahr der Fertigstellung 2017
Gesamtkosten BKP 1–9 CHF 6,6 Mio.
Gebäudekosten BKP 2 CHF 6 Mio.
Gebäudevolumen SIA 416 4'780m3
Kubikmeterpreis CHF 1'250/m3
Massgeblich beteiligte Unternehmer Streuli Bau AG, Kilchberg | Fensterbau: Albert Marty AG, Richterswil | PV Module: Ertex Solar, Amstetten Österreich | Fassadenhülle: Scherrer Metec AG, Zürich | Elektro Ruckstuhl AG, Zürich | Innenausbau: Creatop AG Uznach | Asphaltbeläge: Durrer AG,
Fotos Beat Bühler
Innenraum. Bild: Beat Bühler
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Seesicht vs. Infrastrukturimmission.
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die ephemere Stimmung des Zürichsees.
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Wir Architekten waren zugleich Bauherren. Darum konnte mit der Hochschule Luzern (HSLU, CC EASE) in aller Ruhe an einer neuen Fassadentechnik geforscht werden.
Dachwohnung. Bild: Beat Bühler
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Ja. Die Anpassung an die BZO-Revision mit der negativen Voranwendung: Da die Bau- und Zonenordnung (BZO) nach wie vor in der Revision und noch nicht rechtskräftig ist, mussten wir von der alten und der neuen Ordnung den jeweils «schlechteren» Fall umsetzen.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Der Umgang mit Licht und Schatten ist ein Thema, das uns bei allen Projekten interessiert. Bei Solaris 416 umso mehr, denn die Solarzelle hilft der Fassade, Materialtiefe zu erzeugen und produziert zusätzlich auch noch Strom. Wir behaupten von unserer Arbeit: Wir bauen nichts, das auch woanders stehen könnte. So wird jedes Haus spezifisch im Kontext verankert.
Seitenansicht. Bild: Beat Bühler
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Die gesamte Gebäudehülle von Solaris 416 erzeugt elektrischen Strom und ist CO2-positiv.
Kann Architektur als humanistische Profession zur aktuellen Klimadebatte einen Beitrag leisten?
Diese Frage haben wir mit unserem Projekt ausgelotet.
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Die handelsübliche monokristalline Siliziumzelle wurde mit einer bewährten Glas-in-Glas-Technologie verbaut. Mittels Digitaldruck, dem prismatischen Glas und der Solarzelle konnte eine spezifische Materialtiefe erzeugt werden. Eine neu entwickelte Unterkonstruktion ermöglichte das reduzierte hautartige Fugenbild. Die Kombination all dieser Komponenten in einem Photovoltaikelement ist eine Novität.