Testplanung St.Gallen, Bahnhof Nord
Manuel Pestalozzi
29. de novembre 2016
Überzeugte am meisten: Vorschlag von Meili & Peter Architekten AG mit Gruppe für Architektur GmbH, Vogt Landschaftsarchitekten AG und IBV Hüsler Verkehrsplanung AG. Bild: Stadt St.Gallen, aus Bericht des Beurteilungsgremiums
Die Zone beim Kulturzentrum Lokremise und der neuen Fachhochschule harrt einer neuen Bestimmung. Nach dem Testplanungsverfahren setzt man auf Verdichtung, auch in der Vertikalen.
Momentan trifft man bei der Einfahrt von Gossau her linkerhand noch auf vage definiertes Brachland. Das soll sich ändern. Die Stadt St.Gallen hat Altliegenschaften zugekauft, um das Gebiet gesamthaft zu entwickeln und aufzuwerten. Zu diesem Zweck hat das Stadtplanungsamt ein Testplanungsverfahren durchgeführt. Dazu lud es folgende Büros ein: Thomas K. Keller Architekten, Barão Sutter, Boltshauser Architekten und Meili & Peter Architekten. Am vergangenen Montag stellten Stadträtin Patrizia Adam, Stadtplaner Florian Kessler und Fachexperte Meinrad Morger die Resultate der Presse vor, wie das Tagblatt berichtet.
Das Beurteilungsgremium kam zum Schluss, der Beitrag von Meili & Peter Architekten mit der Gruppe für Architektur biete ein sehr gutes Potenzial für die Gesamtstrategie. Das Team schlägt eine Platzfolge mit wechselnden Öffnungen vor. Herzstück ist die «Plaza Mayor», der Name deutet an, dass das von der Stadt aufgekaufte spanische Klubhaus an ihm liegt. Das Projekt regt an, den Platz mit Arkaden zu säumen und zwei Grossvolumen am Gleis zu errichten. Ein zweiter Platz soll vor der Fachhochschule entstehen. Komplettiert wird das «Rückgrat des Gebiets» durch den parkartig gestalteten Garten der Villa Wiesental und einen «Pocket Park» am nordöstlichen Spickel des Areals. Das Projekt setzt die Bildung eines kleinen Hochhaus-Clusters im Bahnhofgebiet, begonnen mit dem Rathaus und fortgesetzt mit der Fachhochschule, fort.
Das Team Thomas K. Keller Architekten GmbH mit Kollektiv Nordost GmbH beruht auf dem geschichtlichen Kontext. Der Beitrag zeigt sich weniger als Projektvorschlag, man erkennt in ihm vielmehr ein Regelwerk für den langfristigen Transformationsprozess des Areals. Bild: Stadt St.Gallen, aus Bericht des Beurteilungsgremiums
So geht es weiter: Nach Abschluss des Testplanungsverfahrens wird in zwei Folgeveranstaltungen über die Resultate informiert. Die Anlässe bieten verschiedenen Anspruchsgruppen die Gelegenheit, die Resultate zu diskutieren und zu bewerten. Vorgesehen sind ein Reflexionsgespräch mit Anspruchsgruppen. Morgen, Mittwoch, findet am 19 Uhr in der Lokremise ein Ergebnis-Forum für alle Interessierten als öffentliche Veranstaltung statt. Erkenntnisse sollen zu «Empfehlungen für den Stadtrat» verdichtet werden, die dem Stadtrat anfangs 2017 für die Bestimmung des weiteren Vorgehens dienen.