Stadtpark statt Polizeipatrouillen
Juho Nyberg
6. de febrer 2014
Zweierlei Reichtum: Ölpipeline und Stadtpark. Bild: www.citiscope.org
Bis vor kurzem wurde die mexikanische Stadt Aguascalientes von einer Narbe durchzogen: Dem Verlauf einer unterirdischen Ölpipeline folgend schlängelte sich eine Brache durch die Quartiere. Bürgermeisterin Lorena Martínez machte sich nach ihrem Amtsantritt 2011 gleich daran, diese 12 Kilometer lange Ödnis aufzuwerten. Einerseits sollte die Fläche in verschiedene Abschitte unterteilt und mit unterschiedlichen Nutzungen bespielt werden, andererseits sollte gerade durch diese Aufwertung auch Ruhe einkehren in die von Kriminalität und Drogenhandel gebeutelten Quartiere.
Die verschiedenen Nutzungen wurden in Absprache mit den Quartierbewohnern entwickelt, denn gemäss der Auffassung von Martínez würden sich die Bürger besser um «ihren» Park kümmern, wenn er auch unter ihrer Mitwirkung entstünde. Tatsächlich scheint der Plan aufzugehen: Sportstätten, Parkanlagen und sogar ein Schwimmbad sind über der Pipeline entstanden. Für die Finanzierung konnten viele verschiedene Partner gefunden werden, so steuerte der nationale Sportverband für Radwege, Joggingbahnen und das Schwimmbad rund $10 Mio. bei. Auch die Ölgesellschaft Pemex, deren Pipeline unter dem Grünstreifen liegt, spendete einen namhaften Betrag. Und um ihre Pipeline zu schützen, richtete sie gemeinsam mit den Behörden einen Patrouillendienst ein. Gemäss den lokalen Behörden hat der seit nun einem guten Jahr bestehende Park zu einer deutlichen Abnahme der Kriminalität beigetragen.