Schweizer Erfolg in Berlin

Ulf Meyer
4. de novembre 2020
E2A konnten als einziges Büro ohne Sitz in Berlin oder Potsdam eine Auszeichnung gewinnen. (Foto: Rory Gardiner)

Zu den drei gelungensten Gebäuden in Berlin der letzten Jahre gehören die James-Simon-Galerie von David Chipperfield, das Terrassenhaus im Bezirk Wedding von Brandlhuber+ Emde, Burlon und Muck Petzet sowie das Gebäude der Tageszeitung taz von E2A – das jedenfalls legt der Berliner Architekturpreis 2020 nahe. Piet und Wim Eckert sind mit ihrem Team somit die einzigen nicht-ortsansässigen Architekten, die eine der drei Auszeichnungen ergattern konnten. Ihr Redaktionsgebäude im Bezirk Kreuzberg habe nicht nur wegen seiner städtebaulichen Mittlerposition zwischen Blöcken und Solitärbauten Anklang gefunden, hiess es von der Jury, vielmehr sei auch das Tragwerk besonders zu loben: Es ist als Netz ausgebildet, symbolisch leisten alle Teile gleich viel und erzeugen nur zusammen Stabilität. Die Treppenskulptur im Zentrum des Gebäudes fasste die Jury ferner als «vertikale Fussgängerzone» auf und würdigte die Zwischenpodeste als «Orte der Begegnung, des informellen Austausches und der spontanen Kommunikation».

David Chipperfield erhielt den Berliner Architekturpreis 2020 für den Neubau der James-Simon-Galerie. (Foto: Simon Menges)
Auch der Lobe Block, die Neuinterpretation eines Terrassenhauses von Brandlhuber+ Emde, Burlon und Muck Petzet, wurde ausgezeichnet. (Foto: Erica Overmeer)
Anerkennungen und Sonderpreise

Unter der Schirmherrschaft von Katrin Lompscher, Berliners inzwischen zurückgetretener Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, und dem Vorsitz von Kevin Carmody hat die Jury 153 Einreichungen beurteilt und vor Ort besucht. Schliesslich vergab sie drei gleichberechtigte Preise, vier Anerkennungen und den Sonderpreis Neues Urbanes Wohnen. Darüber hinaus fand eine Wahl zum Publikumspreis statt. Die Hochschule Ernst Busch von O&O Baukunst wurde ausgezeichnet, ein Wohnhaus von Orange Architekten Tschada Weber, die Dachaufstockung Wassertorstraße von buchner + wienke architekten mit Martina Trixner und das Haus an der Spree von Tanja Lincke. Mit dem Sonderpreis wurde das Projekt Wohnregal von FAR frohn&rojas bedacht. Das Publikum indes votierte für das KPM Hotel des Potsdamer Büros Axthelm Rolvien. 

Die Jury lobte besonders die Tragstruktur des taz-Gebäudes. (Foto: Rory Gardiner)
Zudem wird im Jurybericht die Treppenanlage im Inneren als Vorzug hervorgehoben. (Foto: Yasu Kojima)

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