4. d’octubre 2016
Das Bild haben sie schon im Mai bei uns gesehen. Da wurde der Goldene Löwe an Da Rocha verkündet. Bild: © Joca Duarte via causp.gov.br
Die «Royal Gold Medal» geht 2017 an Paulo Mendes da Rocha. Das ist bereits die dritte ehrenvolle Auszeichnung (nach dem Goldenen Löwen und dem Praemium Imperiale) in kurzer Zeit für den brasilianischen Architekten.
Brasiliens «most celebrated living architect», so The Royal Institute of British Architects (RIBA), wird 2017 die «RIBA Gold Medal» verliehen. Die Rede ist von Paulo Mendes da Rocha. Das ist nach dem Goldenen Löwen von Venedig und dem Praemium Imperiale bereits die dritte Auszeichnung, die der 88-jährige Architekt in einer kurzen Zeitspanne erhält. Der Trend scheint sich also fortzusetzen, dass man einen Architekten gleich mehrfach mit Preisen oder Auszeichnungen überhäuft. Und meist tut man das zum Ende seiner Karriere (Frei Otto erhielt den Pritzker-Preis etwas zu spät, sodass er dessen Verleihung nicht mehr miterlebte), damit er in der kurzen verbleibenden Restzeit nichts Falsches mehr bauen kann.
Der diesjährigen Biennale-Kurator Alejandro Aravena geht immerhin noch nicht auf die 90 zu, es wurde ihm 2016 aber auch die Ehre des Pritzker-Preises zuteil. Das ist etwas einfallslos und risikoscheu. Nicht, dass man mich falsch versteht: Ich missgönne keinem der Herren auch nur einen Preis, aber wünsche mir von den renommierten Jurys, dass sie sich die Zeit nehmen und ihre Recherche etwas vertiefen, damit nicht ein Architekt im selben Jahr drei Preise erhält. Das würde die Welt der Architektur (über die in den Medien berichtet wird) diverser, jünger, heterogener und damit spannender machen. Denn etwas oder jemanden gut zu finden, weil alle es oder ihn gut finden, ist nicht besonders mutig. Eine eigene Meinung zu haben, sich dabei vielleicht Kritik auszusetzen, und im besten Fall einen Diskurs auszulösen, hingegen schon.