Créatrices!
Inge Beckel
5. d’abril 2017
Ko-Präsidentinnen Maresa Schumacher und Lucrezia Zanetti. Bild: Anne-Marie Fischer
Viele Architektinnen, einige Fotografinnen, Raumplanerinnen, Grafikerinnen oder auch Kunsthistorikerinnen und wenige Kuratorinnen oder gar Historikerinnen haben kürzlich den Verein Créatrices gegründet.
«Creatrices.ch – Frauen gestalten die Schweiz», heisst er genau. Die Homepage creatrices.ch wird demnächst aufgeschaltet. Ziel und Zweck des Vereins ist «das Vorbereiten, Durchführen und Dokumentieren von Aktivitäten, die das Schaffen von Frauen bei der Gestaltung der Umwelt und der Gesellschaft ins Zentrum stellen.»
Dabei geht es einmal ums Erinnern an Arbeiten von Architektinnen, Landschaftsarchitektinnen und anderen Gestalterinnen – auch wenn diese Werke heute nicht mehr vorhanden oder nicht länger öffentlich zugänglich sind. Wie beispielsweise die Arbeiten zur Saffa58. Eine Ausstellung, die vor nunmehr bald 60 Jahren am linken Ufer des Zürichsees für einen Sommer aufgebaut und bespielt wurde – wovon einzig noch die Saffa-Insel zeugt. Die Saffa58 war ein Grossereignis, verzeichnete sie doch fast zwei Millionen Besucherinnen und Besucher. Anlässlich des anstehenden Jubiläums sollen ab 2018 verschiedene Projekte und Aktivitäten daran erinnern.
Bald schon steht aber ein nächstes, frauenspezifisches Ereignis in der Schweizer Geschichte an: 2021 das 50-Jahre-Jubiläum des Frauenstimm- und Wahlrechts. Der Verein Créatrices ist natürlich genauso am zeitgenössischen Schaffen von Frauen interessiert. Er möchte die Öffentlichkeit insgesamt für deren Wirken bei der (Mit-) Gestaltung der Umwelt sensibilisieren. Denn klar ist, je mehr Vertreterinnen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen unsere Städte und Dörfer mitgestalten, desto mehr Bedürfnisse sind darin vertreten. Dabei geht es nicht ums Aufsummieren jedes einzelnen Bedürfnisses – was eher zu Stillstand und gegenseitigen Blockaden führen würde. Nein, es geht um die teils anderen Erfahrungen, die mitunter anderen Blicke von Frauen – und letztlich auch anderen, nicht hegemonialen Gruppen –, die in die Projekte miteinfliessen müssen.