Balthasar-Neumann-Preis 2021

Manuel Pestalozzi
18. de gener 2021
Die Kindertagesstätte Karoline Goldhofer des Allgäuer Büros heilergeiger architekten und stadtplaner wurde mit dem Balthasar-Neumann-Preis 2021 ausgezeichnet. German-Architects stellte sie bereits als Bau der Woche vor. (Foto: Nicolas Felder / BDB-Bundesgeschäftsstelle)

Der Balthasar-Neumann-Preis, eine wichtige europäische Auszeichnung für Architektur- und Ingenieurleistungen, wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal seit seiner Gründung 1994 ausgelobt und verliehen. Der Namensgeber Balthasar Neumann (1687–1753) war einer der bedeutendsten Baumeister des Barocks und des Rokoko in Süddeutschland, Auslober sind die Deutsche BauZeitschrift (DBZ) und der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB). Gefordert war von den Teilnehmer*innen, anhand der eingereichten Projekten die integralen Prozesse innerhalb der interdisziplinären Planerteams nachvollziehbar darzustellen. Zudem mussten die ins Rennen geschickten Bauwerke die in Deutschland üblichen Kenngrössen zum nachhaltigen Bauen erfüllen. Ingesamt wurden EUR 10 000 an Preisgeldern ausgeschüttet.

Die hochkarätig besetzte Jury um Professor Werner Sobek, den Gewinner aus dem Jahr 2018, kürte den Um- und Teilneubau der Kindertagesstätte Karoline Goldhofer in Memmingen zum Sieger. Das Planungsprojekt des Kemptner Büros heilergeiger architekten und stadtplaner um Jörg Heiler und Peter Geiger sei «ein Musterbeispiel an architektonischer Achtung vor dem Bestehenden, Behutsamkeit in der Veränderung und Zurückhaltung im Neuen», lobte die Jury. Beim diesjährigen Preisträger kämen alle für den Balthasar-Neumann-Preis relevanten Aspekte zusammen: das Zusammenspiel von Architektur und Ingenieurskunst, die Beachtung klimarelevanter Aspekte wie die Reduzierung grauer Energie und schliesslich das Setzen eines Positivbeispiels für eine zukunftsfähige Baukultur.

Das Projekt «Schulgebäude für Hopley» in Simbabwe erhielt eine Anerkennung. (Foto: Kristina Egbers / BDB-Bundesgeschäftsstelle)
Drei Anerkennungen

Das von jungen Architekt*innen und Ingenieur*innen (Ingenieure ohne Grenzen) in ehrenamtlicher Arbeit am Stadtrand von Harare in Simbabwe durchgeführte Projekt «Schulgebäude für Hopley» überzeugte die Jury mit seinem Low-Tech-Ansatz. Es wurden konsequent lokale und CO2-arme Werkstoffe verwendet. Das Projekt umfasst einen Campus für rund 800 Schüler*innen.

Am vom Büro LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei entworfenen und von einer Vielzahl weiterer Büros geplanten Dialogicum von dm hob die Jury die «vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tragwerksplanern und Haustechnikern» hervor, die «für ein so grosses, fortschrittliches und raffiniertes Gebäude unabdingbar» sei. Auch dieses Projekt erhielt eine Würdigung.

Die dritte Anerkennung schliesslich ging an die Adidas World of Sports in Herzogenaurach, entworfen und geplant vom Stuttgarter Büro Behnisch Architekten, das voriges Jahr von den German-Architects-Leser*innen zum Bau des Jahres 2019 gewählt wurde. «Der Neubau überzeugt durch die ganzheitliche Planung im Zusammenspiel von Gestaltung, Fassadenkonzept und -ausformulierung sowie einem hohen Innovationsgrad in der Tragwerkserrichtung», so die Jury.

Die feierliche Preisübergabe muss wegen der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Insgesamt wurden für den diesjährigen Balthasar-Neumann-Preis mehr als sechzig Projekte eingereicht.

Das Dialogicum von dm in Karlsruhe verdiente sich die Anerkennung mit der guten Zusammenarbeit der Fachplaner*innen. (Foto: Roland Halbe / BDB-Bundesgeschäftsstelle)
An der Adidas World of Sports imponierte der Jury das Zusammenspiel von Gestaltung, Fassadenkonzept und -ausformulierung. (Foto: David Matthiessen / BDB-Bundesgeschäftsstelle)

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