Herzblut

Inge Beckel
15. 十二月 2011
Alle Bilder: archizines.com

Archizines – ein Zusammenzug der Begriffe Architecture und Magazines. Doch gibt es da noch die so genannte «zine culture». So meint die Autorin Mimi Zeiger in ihrem Beitrag im kleinen Begleitkatalog zur Ausstellung: «It's impossible to make a zine without being a fan of some kind – a fan of architecture, tiki kitsch, punk rock or Asian pop-culture.» Um ein derartiges Magazin, ein Archizine konzipieren, organisieren und produzieren zu können, muss man Enthusiast sein, Freude an einem Thema, an einer Recherche, einem Bau oder einer Raumstimmung haben. Und man muss schnell agieren. Denn langes Planen und lustvolles Arbeiten decken sich ja nicht immer ...

Deswegen erscheinen die an der AA gezeigten Archizines teilweise recht unregelmässig oder weisen zeitlich lange Abstände zwischen den einzelnen Heften auf; ja, ihre letzte Ausgabe liegt manchmal schon ein Jahr oder länger zurück. Ein italienisches Zine hat es sich sogar zum Ziel gesetzt, insgesamt nicht mehr als 20 Nummern herauszugeben. Dann ist Schluss, würde ansonsten wohl eine Art Routine einsetzen, so jedenfalls meinen die italienischen Macher. Archizines erfordern Herzblut.

Aus der Schweiz waren zwei Zines vertreten: Einmal das schon etwas bekanntere, man könnte fast sagen zuweilen unschweizerisch bunte und oft witzige Camenzind und das noch jüngere FAS, Foreign Architects Switzerland, wovon erst drei Nummern herausgekommen sind. Camenzind und seine Macher haben übrigens kürzlich nach Afrika expandiert und geholfen eine Art «Schwesterzeitschrift» aufzubauen: Am 1. Dezember ist die erklärtermassen erste Architekturzeitschrift Ostafrikas, genannt Anza, im Architekturforum Zürich vorgestellt werden (mehr hier).

Insgesamt waren in der AA-Ausstellung mit Schwergewicht englischsprachige Zeitschriften zu sehen, einige waren in Französisch oder Deutsch, Portugiesisch oder in einer anderen Sprache. Da nun aber diese grosse Anzahl schräger, inoffizieller, neuer, junger, unkonventioneller, nicht kommerzieller, teils in der Aufmachung auch «traditioneller», insgesamt aber allesamt über weite Strecken experimenteller Zeitschriften viel mit den neuen Medien zu tun hat – drucken gewisse Macher doch Papierausgaben nur «on demand» – und auch die AA-Ausstellung im Internet gut dokumentiert ist, folgen nun einge Links, um in den verschiedenen Zeitschriften selbst weiterblättern zu können. Der gesamte Überblick findet sich hier. Wir wünschen viel Lesevergnügen!

Einige Links zur Ansicht

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