Wohnüberbauung FLAWA-Areal
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- 9230 Flawil
- Ano
- 2022 - 2026
- Cliente
- FLAWA AG
- Landschaftsarchitektur
- BÖE Studio, Zürich
1. Rang Studienauftrag im Einladungsverfahren
Bereits zu Beginn der 1940er Jahre wurde das Werk 1 der Flawa AG erstellt und prägt seither durch seine Präsenz das Stadtbild. Über die Jahrzehnte kamen zusätzliche Bauten hinzu, wie auch das Werk 2, in welchem noch heute und auch in Zukunft produziert wird. Südöstlich des Areals befinden sich geschützte, kleine Toggenburgerhäuser. Nebst den Industriebauten der Flawa und den Toggenburgerhäusern ist die nahe Umgebung geprägt durch Wohnbauten, wie beispielsweise der für Flawil typischen Arbeiterhäuser. Diese sind aufgereiht als Punktbauten entlang von ruhigen Quartierstrassen. Die Arbeitersiedlungen mit ihren Vorgärten und Strassenräumen sind Teil des Ortsbildschutzgebietes und bestimmen zu einem grossen Teil das Stadtbild von Flawil. Ziel des Projektes ist es diese vorhandenen Strukturen weiter zu denken und mit zeitgenössischer Architektur zu ergänzen.
Das zukünftige, geplante Flawa-Areal repräsentiert in seiner Volumetrie und Ausdruck das industrielle Erbe und die Zukunft als Wohnüberbauung mit Charakter. Auf der städtischen Ebene gilt das Credo der massstabsgerechten Vernetzung vorhandener Qualitäten und Nachbarschaften. Durch die Höhenstaffelung und Setzung der Gebäudevolumen schaffen die Neubauten einen Übergang zwischen den umliegenden Industriebauten und dem angrenzenden Siedlungsgebiet.
Die Umgebungsgestaltung setzt sich zusammen aus dem Botsberger Bach, der in Form eines Brunnenelements an der neuen Grünen Mitte auf das Flawa-Areal trifft, der Wohngasse als Rückgrat und als typische Quartiersdurchwegung, dem Hof als Herzen und gesellschaftlichen Mittelpunkt, dem für quartierübergreifende Bedürfnisse zur Verfügung stehende Naturspielplatz und diversen Vorzonen, die Grünräume zwischen den Gebäuden ermöglichen.
Die hellen, sägerohen Holzschalungen in dezenten, pastelligen Farbtönen verleihen den Neubauten zur Oberbotsbergstrasse ihren Ausdruck. Daneben das vertraute Bestandesgebäude WERK I, mit seinem klaren, kubischen Aufbau und den regelmässigen, grossen Fensteröffnungen. Die Lücke zwischen dem Bestandesbau und den bestehenden Toggenburgerhäusern schliesst ein Holzbau, welcher sich in Bezug auf dessen Volumetrie und Ausdruck an diese anlehnt und somit diese in den Gesamtkontext miteinbezieht.
Das Projekt bietet ein breites Spektrum an unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten. Von modernen Mietwohnungen über Reiheneinfamilienhäuser, bis zu Eigentumswohnungen im ehemaligen WERK I, mit überhohen Räumen und grosszügig geschnittenen Grundrissen mit Loft Charakter.
In der ersten Etappe des neuen Areals als Basis-Stufe wird ein wirksamer Freiraum erbaut, der neben dem Naturspielplatz und einer chaussierten Freifläche einen temporären Pavillon aus Abbruch-Material inkludiert, der als Treffpunkt und als Informationsquelle über die Veränderung des Quartiers dient. Die Bepflanzung um die Häuser und auf den Grünflächen werden so errichtet, dass sie in der weiteren Bebauungsphase bestehen bleiben oder umgepflanzt werden können.