So war es in Köln

Jenny Keller
27. janeiro 2015
imm 2015, Bild: Thonet; Programm S 1200

Der erste, der für uns sichtbar in Social Media auf seinen Köln-Beitrag aufmerksam machte, war Gerrit Terstiege. Als ehemaliger Chefredaktor der Design-Zeitschrift form, die in dieser Form nicht überlebt hat, schrieb er für monopol einen zackigen Messebericht und lässt darin Designer von ihrer Messemüdigkeit (und das schon im Januar!) erzählen, ohne es selbst tun zu müssen.

Er zitiert Werner Aissliner, den in Berlin ansässigen Designer, der für Vitra, Thonet, Magis und Cappellini arbeitet und sich daran stört, dass in Trends gedacht wird: «Den Begriff Trend mag ich nicht, weil er eine kurze Halbwertzeit gestalterischer Entwicklungen bezeichnet. (…) Der kurze Wechsel, also die sich schnell ablösenden Produktgenerationen, sind eigentlich für keinen gut: Für die Designer nicht, die nichts mehr an ihren Entwürfen verdienen, weil ihre Produkte viel zu schnell wieder aus dem Programm genommen werden, für die Firmen nicht, da sie ständig in neue Techniken und Werkzeuge investieren müssen – und natürlich auch für die Gesellschaft insgesamt nicht, weil Nachhaltigkeit nur durch lange Lebenszyklen erreicht werden kann, wenn Dinge über Generationen benutzt und weitergegeben werden. Das Denken in Trends ist der falsche Ansatz.» Mit dieser Aussage erübrigte sich eigentlich der Rest des Artikels, und auch der Besuch jeder zukünftigen Messe, doch damit hätte man es sich auch wieder zu einfach gemacht.

Weniger kritisch liest sich der Bericht in der NZZ von Andrea Eschbach, die auch einmal für form gearbeitet hat, und die den Trend «Gemütlichkeit» an der imm in Köln entdeckt haben will. Oweh, was sagt da Aisslinger wohl dazu? Schwarz und grau, zwei «Nichtfarben» seien ausserdem auch auffällig oft zu sehen gewesen in Köln, schreibt Eschbach weiter. Bunter geht es bei Stylepark zu und her, wo Uta Abendroth keine Trendfarbe ausmachen konnte, auf jeden Fall nicht Marsala (die Farbe, die Pantone als Farbe des Jahres propagierte). Sie sah «Viel Holz, ein bisschen Weiss, immer noch Blau – und viel Grün!» Aha.

Alle erwähnten Artikel in voller Länge
monopolwww.monopol-magazin.de/artikel/20109521/Internationale-Moebelmesse-in-Koeln-imm.html
NZZ: www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/probiers-mal-mit-gemuetlichkeit-1.18466693
Stylepark: www.stylepark.com/de/news/raus-aus-der-apfelsinenkiste/356531

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