New Tate St Ives

Manuel Pestalozzi
17. outubro 2017
Die Rotunde des Museums stammt aus den frühen 1990er-Jahren und ist vom Gaswerk inspiriert, das einst hier stand. Die Erweiterung ist zwischen der Rotunde und dem Friedhof in den Hang integriert. Bild: Hufton+Crow

Lange war der Fischfang die Lebensgrundlage für die Kleinstadt im äussersten Südwesten Englands, dann kam mit dem Bahnanschluss der Tourismus hinzu, der heute den wichtigsten Wirtschaftszweig darstellt. 1980 übernahm die Tate-Gruppe das Museum und der Skulpturengarten, die dem Werk der Bildhauerin Barbara Hepworth gewidmet sind. Dies war der Anlass zum Bau von Tate St Ives, einem Museum, das auch Werke anderer Kunstschaffende der Region sammelt und zeigt.
 
Zu diesem Zweck erwarb die Tate-Gruppe ein altes Gaswerk über einem Sandstrand am Nordende der Stadt. Gemäss en.wikipedia.org erhielten die Architekten Eldred Evans and David Shalev den Auftrag, einen Museums-Neubau zu planen, der «im Stil ähnlich aussieht wie das Gaswerk». Der 1993 fertiggestellte Neubau erhielt eine Rotunde und schmiegt sich an den Hang über dem Strand.

Bild: Hufton+Crow
Das Dach mit den sechs grossen Skylights ist ans Netz der Spazierwege angeschlossen. Bild: Dennis Gilbert

Das neue Tate St Ives, das am 14. Oktober seine Tore öffnete, hat nun zusätzliche 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche und Ausbildungs-Atelieres. Die Erweiterung nach einem siegreichen Wettbewerbsprojekt von Jamie Fobert Architects ist in Klippen hineingegraben und bietet einen grossen, stützenfreien Ausstellungsraum. Das spezielle Küstenlicht, für das die Region bekannt ist, fällt über sechs riesige Oberlichter ein und wird gleichmässig im Saal verteilt.
 
Das Dach dieser Kaverne bildet einen neuen öffentlichen Park und ist ins Netz der Spazierwege eingebunden. Die Fassade des aus dem Hang hervortretenden Körpers ist mit handwerklich hergestellten Fayence-Kacheln verkleidet. Diese wurden mit Lagen blau-grüner Farbtöne glasiert und sollen die Farben von Meer und Himmel reflektieren. Es wird hier also die edelste Art der Zurückhaltung zelebriert.

Der stützenfreie Saal lässt sich frei bespielen. Bild: Dennis Gilbert
Deckendetail: Bild: Dennis Gilbert

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