Ein Sparwerk für die Axpo
15. fevereiro 2010
Einzelne Bäume gliedern sich in die bestehende, parkartige Landschaft.
Foto: Roger Frei
Der Energieversorger Axpo — die früheren Nordostschweizerischen Kraftwerke NOK — baut nicht nur Kraftwerke, sondern auch energiesparende Häuser. Im Sommer 2009 wurde der traditionelle Geschäftssitz in Baden um einen Annexbau erweitert, der den Reduktionszielen der 2000 Watt Gesellschaft gerecht wird. Das Gebäude kann im Niedrigenergiemodus betrieben werden — gemäss Vorgaben des Minergiestandards. Der Standort ist zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar, und dank einfacher Tragstruktur und kompakter Form wird die Bilanz der grauen Energie auf niedrigem Niveau gehalten.
Grosszügige Atrien bringen Licht ins Innere, Akustikpanäle sind auch Dekor und verbergen die Lüftung.
Das Werk von Meier Leder Architekten ist auch gestalterisch gelungen. Ihr Anbau umfasst einen viergeschossigen Bürotrakt und einen zweigeschossigen Verbindungsbau, der die neue Kantine beherbergt und das Gebäude an die bestehenden Trakte anbindet. Inmitten der massiven Bürobauten wirkt der Neubau mit seiner Hülle aus Glas hell und leicht. Ein sandgestrahltes Muster des Künstlers Jürg Stäuble verleiht der Glashülle Tiefe. Je nach Sonneneinstrahlung erscheint die Oberfläche anders: Bei schönem Wetter wirft das sandgestrahlte Muster Schatten auf das dahinter liegende Gebäude, bei diffusem Licht verbindet sich das Glas mit der Fassade.
Im Innern sorgen grosszügige Atrien für natürliches Licht. Sie öffnen aus den oberen Etagen den Blick nach unten, in die Kaffeeräume und das Personalrestaurant. Dieses mündet in der Mitte des Raums in einen Lichtschacht, den im Obergeschoss Sitzungszimmern umrahmen.
Wie die übrigen Wände des Restaurants ist der Schacht nahtlos mit einem Stromblitzornament der Basler Textildesignerin Fabia Zindel überzogen. Im Auftrag der Architekten hat sie ein Oberflächendesign entwickelt, das nicht nur dekoriert, denn die perforierten Platten sind auch Akustikpaneele und sie verdecken die dahinter liegende Lüftung. Der sich endlos über Wände und Decken spannende Blitz ist lochförmig in Holzplatten gefräst. In abstrahierter Form erinnert Zindels Muster an das Kerngeschäft des Stromproduzenten, inspiriert hat sie ein Bild des Wechselstromentdeckers Nikola Tesla, über dem sich ein grosser Blitz entlädt. Mit diesen Interventionen ergänzen Meier Leder Architekten gelungen den nüchternen Stil der übrigen Gebäudeteile und schaffen so eine Identität.
Paul Knüsel
Grundriss Erdgeschoss
Bürogebäude Axpo
2009
Baden AG
Bauherr
Axpo
Baden
Architektur
Meier Leder Architekten
Baden
Fachplaner
HKP Bauingenieure
Baden
Waldhauser Haustechnik AG
Münchenstein
Fassadengestaltung
Jürg Stäuble
Oberflächendesign Restaurant
Fabia Zindel
Matrix
Basel