Holzpavillon Erweiterung WSJ 42 | Novartis Campus
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- Basel
- Jaar
- 2016
Der Prototyp des Holzmodulsystems wurde 2016 für die Firma Novartis erstellt: Es sollte ein temporärer, eingeschossiger Büropavillon mit zwölf Arbeitsplätzen entwickelt werden. Durch Veränderungen in der Firma entsteht konstant neuer Arbeitsplatz-Bedarf, der in den Bestandsgebäuden wegen Platzmangel und aus Sicherheitsgründen nicht realisierbar ist. Bis anhin wurden solche Engpässe mit ISO-Gebäudecontainern als kurzzeitige Lösung bewältigt. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen in diesen Containern nur bedingt komfortabel. Auch kann auf das städtebauliche Konzept, wie im Masterplan von Vittorio Lampugnani vorgegeben, nicht angemessen reagiert werden.
In Zusammenarbeit mit Novartis und der Firma ERNE Holzbau entwickelten Proplaning AG Architekten ein neues Holzmodulsystem, das eine Alternative zu den gängigen ISO-Containern darstellt. Die Wahl fiel auf die industrielle Holzmodultechnik, die sich durch die CNC-Produktion von den Ausmassen her flexibel an örtliche Besonderheiten adaptieren kann.
Dank dieser Technologie und den Formaten der Bauteile, insbesondere der Holzplatten, konnten die Abmessungen der Module genau an die Fassadenfluchten des Bestandsgebäudes angepasst werden. Der Pavillon setzt sich aus fünf Holzelementen zusammen, welche innert eines Monats vorfabriziert, an einem Tag zum Standort geliefert (Gewicht pro Modul ca. sechs Tonnen) und mit einem Transportkran in fünf Stunden montiert wurden. Innerhalb zwei Wochen waren Restarbeiten wie Installationen, Fassade und Fussboden abgeschlossen. Die Module können in einer Woche ab- und wiederaufgebaut werden.
Der Pavillon wird aus raumhohen vertikalen und raumbreiten horizontalen Tragelementen zusammengefügt. Die Abwechslung von Tragtafel (Solid) und Fenster (Void), gleicher Grösse, verleiht dem Pavillonsystem die abstrakte Erscheinung, wodurch sich das Objekt an verschiedenste Situationen gut adaptiert. Die lichte Raumhöhe von drei Metern und die grossen Festverglasungen schaffen eine für temporäre Bauten selten gekannte Grosszügigkeit, die sich positiv auf den Arbeitskomfort auswirkt.
Das Verwenden von Holz wurde bei diesem Prototyp auf 90% maximiert. Auffällig ist innen bei den Wandscheiben und Decken die Verwendung von Sicht-Tragelementen aus Fichte-Dreischichtplatten. Die Rahmen der Fenster und Fassadenplatten sind in Eiche, der Fussboden mit einer Marktneuheit - nämlich sogenannten Baubuchedielen - ausgeführt.
Das hell verputzte Hauptgebäude wird mit dem weisslichen Anbau auf eine selbstverständliche Weise erweitert. Das Farbkonzept des Pavillons besteht innen wie aussen aus einer Palette von Weisstönen, die feine Kontraste erzielt. Die unterschiedliche Saugintensität des Holzmosaiks erzeugt leicht variierende Weisstonwerte, wodurch ein den Baukörper überspannendes Musternetz entsteht. Auch die übrigen Materialien - Metallteile der Verglasung und des Sonnenschutzes - sind weiss pulverbeschichtet.