Golden funkelt der Bau des Jahres

Auteur
Jenny Keller
Gepubliceerd op
jan. 26, 2012

Aus 50 Projekten, die Woche für Woche die beliebte Rubrik Bau der Woche in unserem eMagazin füllen, haben die Leser ihren Favoriten gewählt: Der Bau des Jahres 2011 ist das Projekt Janus. Die Sanierung und der Ausbau des Stadtmuseum Rapperswil-Jona stammt von :mlzd aus Biel.
Der Anbau sollte nicht durch sichtbare Fenster eine Analogie zum Bestand suchen. Alle Bilder: Dominique Marc Wehrli 
Zum ersten Mal hat Swiss-Architects den Bau des Jahres gekürt. Die Abstimmung hat zum Ziel, die von uns getroffene und möglicherweise subjektive Auswahl der Projekte in der Rubrik Bau der Woche zu demokratisieren. Obwohl die Beliebtheit der Rubrik ausser Frage steht, sind wir positiv überrascht von der regen Abstimmungsbeteiligung. Mit 25 Prozent aller Stimmen haben :mlzd aus Biel mit ihrem Projekt Janus in Rapperswil-Jona die Auszeichnung Bau des Jahres 2011 erhalten. Die glänzende Museumserweiterung im Herzen von Rapperswil-Jona soll in die Vergangenheit und die Zukunft weisen und kann dank ihrer öffentlichen Nutzung jederzeit vor Ort bestaunt werden.

Die ersten drei Plätze repräsentieren die Schweizer Architektur auf vorbildliche Weise: Neben dem Sieger aus der Deutschschweiz erhielt das Sportausbildungszentrum Mülimatt des Tessiner Büros Studio Vacchini elf Prozent der Stimmen, und auf dem dritten Platz ist ein Projekt aus der Romandie; der Umbau in Charrat (VS) von clavienrossier architectes aus Genf erhielt acht Prozent aller Stimmen.
Der Anbau beherbergt ein Fluchttreppenhaus und zusätzlichen Ausstellungsraum. 
Andreas Frank, Architekt und Teilhaber bei :mlzd, freut sich über die Auszeichnung zum Bau des Jahres und sagt auf Anfrage: «Als wir von der Abstimmung gelesen haben, waren wir gespannt, welches Resultat Janus erzielen würde.» Es sei eine Ehre, zum Bau des Jahres gewählt worden zu sein. Das wöchentliche Lesen des aktuellen Bau der Woche gehöre zu seinem Alltag als vielbeschäftigter Architekt, der oft gar nicht dazukommt, die verschiedenen abonnierten Architekturzeitschriften durchzulesen. Dank des Bau der Woche habe man die Möglichkeit, ein Projekt detailliert anzuschauen. «Der Newsletter insgesamt ist eine gute Hilfestellung, um als Architekt à jour zu bleiben, weil er genügend Tiefgang hat und das Architekturgeschehen in der Schweiz zusammenfasst.»
Mit der Perforation wird der Prozess der Patinierung beeinflusst und überlagert. 
Weshalb Janus zum Bau des Jahres gewählt worden ist, erklärt sich Andreas Frank damit, dass die Gegenüberstellung von sehr moderner und historischer Architektur polarisiere. «Der Dialog von Alt und Neu löst immer Reaktionen aus.» Es sei aber trotzdem erstaunlich und für sie natürlich sehr erfreulich, dass ein Fluchttreppenhaus in einer denkmalgeschützten Umgebung so aussehen kann.

Janus, der Gott mit den zwei Gesichtern, bewachte einst Ein- und Ausgänge, steht für Anfang und Ende. Wie der römische Gott Janus, der Pate stand für die Museumserweiterung von :mlzd in Rapperswil-Jona, schauen auch wir sowohl zurück als auch nach vorne: Wir freuen uns immer wieder die Galerie von Bau der Woche zu betrachten, Näheres über die einzelnen Projekte zu erfahren und freuen uns gleichzeitig auf weitere spannende Vorschläge und den Bau des Jahres 2012. Jenny Keller
Nordansicht Stadtmuseum in Rapperswil-Jona.