Preisflut

Ein nicht enden wollender Strom von Architektur-, Design- und Fotografiepreisen zieht durch das Land Schweiz: Kürzlich waren es der Baupreis Zürcher Oberland, der Design Preis Schweiz, die Guten Bauten im Kanton Zürich, der Arc-Award, die Hasen von Hochparterre, der Swiss Photo Award und der Umsichtpreis des SIA – und dies ist nur ein Teil dessen, womit hiesige Projekte ausgezeichnet werden können.

Nun sind auch die Guten Bauten in Basel-Stadt und -Landschaft bestimmt worden. Die Jury prämierte 34 Objekte. Neben den Lokalmatadoren Herzog & de Meuron, Buchner Bründler und Christ & Gantenbein – die drei- und mehrfach ausgezeichnet wurden – haben es aber auch noch andere Büros auf die Liste der Auszeichnungen geschafft.

Zu den Einreichungen ergänzt die Juryvorsitzende Mateja Vehovar: «Das Beurteilungsgremium hätte sich mehr Beiträge zu den Themen Ingenieurbauten und Gestaltung im öffentlichen Raum gewünscht» und schlussfolgert: «Dies ist ein Zeichen, dass vielen Baufachleuten zu wenig bewusst ist, dass es sich nicht nur um einen Architekturpreis im üblichen Sinn handelt».

In Basel wird nun überlegt, ob der Preis neu «Auszeichnung guter Baukultur» betitelt werden soll, «da er Bauen und Gestalten im erweiterten Sinn aufnimmt». Womöglich wäre das ja ein guter Schritt, um der Preisflut Einhalt zu gebieten: den Preis öffnen statt einen neuen zu kreieren. Denn mal ehrlich – wissen Sie noch, bei welchem Architekturpreis Sie Ihr Projekt einreichen sollten? Im Idealfall bei allen passenden, selbstverständlich – aber realistisch ist das doch schon lange nicht mehr. kc

Die Broschüre zur Auszeichnung ist als PDF online abrufbar.