Platz da!
Jenny Keller
17. april 2014
Der Platz im Januar 2014. Bild: Wikimedia Commons
Der Sechseläutenplatz in Zürich wird am Montag, 28. April, beim gleichnamigen Brauch mit Böögg, Zünftlern, Pferden und Grillvolk erstmals richtig gebraucht. Knapp eine Woche vorher wird er beim Platzfäscht über fünf Tage offiziell eingeweiht. Doch die Bewohner von Zürich und die Touristen haben ihn bereits in beschlag genommen: Das Das Mobiliar (Metallstühle von Fermob, wie man sie vom Jardin du Luxembourg in Paris her kennt) für den fast 16’000 Quadratmeter grossen Platz war noch nicht geliefert, und so setzte man sich ohne zu zögern direkt auf die vorgewärmten Quarzitplatten aus Vals. Endlich, dachte man beim Vorbeifahren, gibt es in Zürich einen richtigen Platz, der diese Bezeichnung verdient, im Gegensatz zu vielen «Plätzen», die einzig so heissen und nichts mehr sind als eine Traminsel, um die der mehrspurige Verkehr braust.
Ein internationaler Wettbewerb für das Gesamtprojekt «Freiraumgestaltung Bellevue-Stadelhofen» mit der Erweiterung des Opernhauses und dessen Parking wurde 2000/2001 ausgeschrieben und das Team Zach + Zünd Architekten, Vetsch Nipkow Landschaftsarchitekten, Heyer Kaufmann Bauingenieure und der Künstler Jürg Altherr waren die Sieger. Ein Belag aus Valser Quarzit, der wie ein Parkett verlegt ist, Bauminseln mit 56 ausgesuchten, bereits gross gewachsenen Roteichen und Tulpenbäumen, ein Brunnen mit computergesteuerten Wasserdüsen und eine freie Möblierung sind die Elemente, die den neuen Platz ausmachen. Vor allem aber wird der Sechseläutenplatz zu einem grossen Teil des Jahres in seiner ganzen Grösse und Weite als Platz in seiner ureigenen Bedeutung der Stadt zu Verfügung stehen. Dafür sorgt ein Nutzungskonzept, das vorsieht, dass die Fläche an 180 Tagen im Jahr von keiner Veranstaltung besetzt wird. In diesem Sinne freuen wir uns auf den 29. April, wenn wieder Platz ist auf Zürichs neuem Platz.