NEST ist gebaut und eingeweiht
Manuel Pestalozzi
24. mei 2016
NEST bietet Plattformen für Versuchsanordnungen. Bilder: Roman Keller
Permanenz und Experiment, Nutzerinnen, Nutzer und Versuchskaninchen - im architektonischen Testgelände auf dem Areal der Empa in Dübendorf ist das alles nahe beieinander.
Next Evolution in Sustainable Building Technologies – dafür steht die Abkürzung NEST. Das Projekt wurde von Gramazio Kohler Architects betreut. NEST startete 2010, das Datum der Fertigstellung wurde mehrmals hinausgeschoben. Doch nun konnte das Gebäude am 23. Mai feierlich eröffnet werden. «Dank seines modularen Konzepts wird sich NEST in den kommenden Jahren ständig verändern und auf aktuelle Fragen im Bau- und Energiebereich reagieren können», so Empa-Direktor Gian-Luca Bona.
Modularität wird im NEST wörtlich genommen. Seine Struktur setzt sich zusammen aus einem zentralen Gebäudekern und drei offenen Plattformen. Auf diesen lassen sich Module, die so genannten Forschungs- und Innovations-Units, unterbringen. Es ist die Rede von einem «Plug-&-Play»-Prinzip, das direkt an Archigram erinnert und über die Testanordnung hinaus von Interesse sein sollte.
Die Abstufung zwischen permanenten und ephemeren Bauteilen ist ein Thema, das garantiert immer wichtiger wird. NEST könnte in diesem Sinne andeuten, was die Wirtschaft und die Gesellschaft von gebauten Strukturen – und von der Architektur ganz generell fortan erwartet. Die NEST-Units werden von Konsortien aus Forschungs- und Wirtschaftspartnern realisiert, die ihre Ideen in diesen realistischen Testbedingungen zu marktfähigen Lösungen weiterentwickeln. Der Experimentalbau auf dem Empa-Gelände bietet Schlaf- und Arbeitsräume, die Nutzerinnen und Nutzer dienen als Versuchskaninchen. Schon freut man sich auf das nächste NEST-Kapitel.
Das Atrium bildet einen permanenten Kern. Über diese zentrale Zone werden die Plattformen erschlossen.
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