Kyffhäuser-Besucherzentrum
Manuel Pestalozzi
7. juli 2020
Ein neuer Schrägaufzug soll hinter dem Besucherzentrum durch die Sandsteinklippen zum Monument und der alten Burgruine empor führen. (Modellfoto: Cobe)
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im thüringischen Kyffhäusergebirge, eines der grössten Monumente Deutschlands, soll ein neues Besucherzentrum erhalten. Den Wettbewerb konnte das dänische Büro Cobe für sich entscheiden.
Das 81 Meter hoch aufragende Monument steht im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen. Es wurde von 1892 bis 1896 nach den Plänen von Bruno Schmitz errichtet und erinnert an den 1888 verstorbenen Kaiser Wilhelm I. Seit 2014 wird die Anlage von der Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen betrieben.
Um die touristische Attraktivität des Denkmals zu steigern, schrieb der Kyffhäuserkreis einen Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung und die verbesserte touristische Erschliessung des zentralen Eingangsbereichs aus. Es ging unter anderem darum, den Geschichtsort insgesamt aufzuwerten, die Voraussetzungen für eine zeitgemässe Präsentation der Ausstellungsinhalte zu schaffen und die Bedingungen für den Betrieb des Denkmals zu optimieren.
Das Besucherzentrum wird mit dem Burghof Kyffhäuser, einem grossen Gasthof aus dem späten 19. Jahrhundert, verbunden. (Modellfoto: Cobe)
Der siegreiche Entwurf des Architekturbüros Cobe aus Kopenhagen sieht ein zentrales Eingangsbauwerk mit Schrägaufzug, Tiefgarage, Busstellplätzen mit Wendemöglichkeit, Parkplätzen für Motorräder, Wohnmobile und Fahrräder vor. Gemäss den Kyffhäuser Nachrichten lobte das Preisgericht insbesondere das vorgeschlagene Eingangsgebäude, das «als einfacher und präziser Schnitt» in die Sandsteinlandschaft eingefügt werden soll, sodass «Architektur und Natur in einem einzigen Griff vereint werden». An der Felswand werden die Kurven der Landschaft nachgezeichnet und in Geometrien übersetzt, die später Grundfläche, Wände und Dach des Besucherzentrums definieren. Von oben gesehen verschmilzt das Gebäude mit den benachbarten Klippen, dem Vorplatz und dem Wald rundherum. Gebaute und natürliche Umwelt werden durch ein grosses Dach vereint, das sanft auf den bestehenden Steinböschungen ruht und eine offene Glasfassade darunter freigibt. Die Fertigstellung dieser Eingriffe ist für das Jahr 2022 anvisiert.