Herzog & de Meuron weg von Berg
Manuel Pestalozzi
6. februari 2018
Was will hier der Markt? Der Ansatz von Herzog & de Meuron hielt eine Analyse des Totalunternehmer offenbar nicht stand. Bild: www.ziegeleiquartier.ch
In der Thurgauer Gemeinde Berg plante das weltberühmte Büro aus Basel auf dem Areal einer einstigen Ziegelei einen klosterartigen «Dorfteil». Nun hat es sich zurückgezogen.
In der Online-Version des Tagblatt steht es schwarz auf weiss: Das Ziegeleiquartier wird nun doch nicht das erste Projekt der Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron im Kanton Thurgau sein. 2016 hatte das Büro einen Masterplan präsentiert, gegenüber dem Tagblatt bestätigte es den Rückzug. Grund dafür sei die vom verantwortlichen Totalunternehmer Losinger Marazzi vergangenes Jahr durchgeführte Marktanalyse und die daraus resultierenden neuen Rahmenbedingungen und Anforderungen für die Entwicklung des Areals. «Da diese einen städtebaulichen Ansatz bedingen, der grundlegend vom ursprünglichen Masterplan abweicht, haben sich Herzog & de Meuron dazu entschlossen, nicht an einer Neuerarbeitung des Projekts mitzuwirken», heisst es aus Basel.
Die Familie Brauchli will auf dem Areal ihrer Ziegelei aber weiter machen. Neu an Bord geholt hat man das Zürcher Architektur- und Planungsbüro KCAP und die Wiener Landschaftsarchitekten YEWO Landscapes. Für die Entwicklung des Areals ist nun Totalunternehmer Losinger Marazzi verantwortlich. Der bisherige Masterplan von Herzog & de Meuron könne durchaus in die erneute Planung einfliessen, aber es werde sicherlich Abweichungen zu deren Modell geben, lässt sich laut Tagblatt die dortige Kommunikationsverantwortliche vernehmen. Was im Internet vom ursprünglichen Konzept aktuell abrufbar ist, wirkt interessant – man denkt an Kartausen als Inspirationsquellen.