«Es geht um das Projekt»
Katinka Corts
8. juni 2018
Bild: Julien Lanoo
In den Arsenale-Beiträgen zeigen sich immer wieder die Schätze der Architekturbiennale Venedig. Einer davon ist die Präsentation von Anna Heringer.
Ausgezeichnet mit Preisen für Nachhaltiges Bauen und dem Aga Khan Award for Architecture will Anna Heringer an der Architekturbiennale dem Projekt Didi Textiles Präsenz verschaffen und zeigt dafür mit wenigen präzisen Mitteln den Kontrast zwischen dem Dorf- und dem Stadtleben in Bangladesch. Katinka Corts hat die Architektin in Venedig zum Interview getroffen: «‹Didi Textiles› habe ich gemeinsam mit Veronika Lang, einer Schneiderin aus meiner Heimatstadt Laufen, und der NGO Dipshikha entwickelt», so Heringer. «Mit ‹Didi Textiles› drehen wir den Spiess um und produzieren Shirts, Kleiderm Beutel und Kissen in dezentraler Weise, mit fussbetriebenen, alten Maschinen, die keinen Strom brauchen.» Die Einzelstücke bestehen aus alten Textilien, das Up-Cycling ist eine alte Tradition aus Bangladesch und ermöglicht den Näherinnen, in ihren Dörfern zu bleiben, statt in einem unmenschlichen Sweat-Shop in der Stadt, fern von der Familie, arbeiten zu müssen.
Für das Startup «Didi Textiles» haben Anna Heringer, Veronika Lang und Dipshikha eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und freuen sich über begeisterte Unterstützer.