Das ganglose Schulhaus
Inge Beckel
15. november 2016
Siegerprojekt vom Schulhaus Wallrüti in Winterthur. Bild: ©Schneider Studer Primas Architekten
Winterthur hat für das Schulhaus Wallrüti einen anonymen und öffentlichen Projektwettbewerb ausgeschrieben. Gewonnen haben Schneider Studer Primas mit einem Entwurf, der – im Innenraum – auf Korridore verzichtet. Erschlossen wird stets von aussen.
«Lauben statt Gänge und keine Klimaanlage: Das Siegerprojekt Grosser Bär für den Neubau des Schulhauses Wallrüti begeistert Lehrer und Kostenplaner gleichermassen», titelte Der Landbote in seiner Berichterstattung. Das neue Schulhaus Wallrüti, ein Ersatzneubau, wird mit 28 Schulzimmern und 28 Gruppenräumen das grösste der Stadt Winterthur werden. Und konzeptionell sicherlich das aussergewöhnlichste.
Denn eben, es kommt ohne Gänge aus. Die Schul- und Gruppenzimmer liegen dicht gepackt aneinander, was zudem eine hohe Flexibilität hinsichtlich künftiger, möglicherweise wieder anderer pädagogischer Konzepte garantiert, wie Michael Hauser, Winterthurs Stadtbaumeister, lobend hervorhebt. In sämtliche Räume gelangt man nur über die Laubengänge. Was – jedenfalls im Winter – bedeutet: Mantel oder Jacke anziehen! Die primären Vertikalerschliessungen bilden zwei an den Längsfassaden vorgelagerte Ausbuchtungen mit runden Treppenhäusern und Liften. Dass dieser Entwurf kostensparend ist, versteht sich von selbst. Angefügt sei, dass es sich um ein Schulhaus für Oberstufenschüler und -schülerinnen handelt, nicht eines für die jüngere «Pantoffel»-Stufe, die Primarschule.
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