Ein Hamburger Haus
Elias Baumgarten
5. maart 2020
Visualisierung © PONNIE Images
Christ & Gantenbein haben den Wettbewerb um die Gestaltung eines Wohn- und Geschäftshauses an der Willy-Brandt-Straße in Hamburg gewonnen. Den Ausschlag gab die kraftvolle, doch nicht über Gebühr dominante Einpassung in den Kontext, so die Jury.
Hamburgs Willy-Brandt-Straße nahe dem Nikolaifleet wird heute von unterschiedlichen städtebaulichen Ideen geprägt. Das Quartier wirkt heterogen, ja fragmentiert. Die Bebauung weist in diesem Teil der Stadt sehr unterschiedliche Dimensionen auf. Neue und traditionelle Häuser stehen unmittelbar beieinander. Es ist nicht einfach, in diesem Kontext zu gestalten und auf all die verschiedenen Nachbargebäude gleichermassen Bezug zu nehmen. Christ & Gantenbein jedoch ist dies besonders gut gelungen: Mit seinem Entwurf für ein Wohn- und Geschäftshaus konnte sich das Basler Büro jüngst an einem kooperativen Realisierungswettbewerb durchsetzen. Was gab den Ausschlag für die Schweizer Gestaltung?
Visualisierung © PONNIE Images
Die Jury lobt in ihrem Bericht insbesondere die Bezugnahme auf den nahen Hopfenmarkt und nennt das Projekt einen «beeindruckenden Architekturentwurf». Auch streicht sie die gelungene Einbindung in die Gebäudefolge entlang der Willy-Brand-Straße heraus. Der Neubau wird sich in zwei «Baukörper» aufgliedern, Gebäudeteile, die unterschiedlich hoch aufragen, um sowohl auf die traditionellen Fleethäuser als auch die moderne, grossmassstäbliche Bebauung in der Nachbarschaft zu reagieren. Er wird, so lassen die Visualisierungen hoffen, die Ecksituation im Bereich der Holzbrücke klären und aufwerten.
Christ & Gantenbein setzen auf roten Backstein, um das neue Haus in der umliegenden Bebauung und der Stadt zu verankern. Auf den Visualisierungen wirkt es angenehm vertraut. Die Haupteingänge werden sich zum Hopfenmarkt orientieren. Es wird separate Zugänge für Büros und Wohnungen geben. Das Gebäude wird verschiedene Nutzungen aufnehmen: Im Erdgeschoss sind Räumlichkeiten für ein Café und Co-Working vorgesehen. Im höheren Gebäudeteil werden sich die Büros befinden. Der niedrigere wird Wohnungen beherbergen, die zum Nikolaifleet orientiert sind, und eine grosse Dachterrasse erhalten. Ferner ist auch eine Tiefgarage vorgesehen. Die Bagger sollen 2022 anrollen.