Entwicklung Gaswerkareal

Situation: Monbijoubrücke und Aareufer
sozialräumliche Situation, Blick vom mittleren Hochhaus auf den Platz vor dem Gaskessel
Längsschnitt, Blick vom Hochhaus Brückenkopf auf Gaskessel und Aare
Querschnitt, Blick durch Brückenraum ins neue Quartier
Modell 1:1000. Blick von Nordosten, EG-Nutzungen + Regelgeschoss nördlicher Sektor
写真 © Büning-Pfaue Kartmann Architekten GmbH
Modell 1:1000. Blick von Südosten, EG-Nutzungen + Regelgeschoss südlicher Sektor
写真 © Büning-Pfaue Kartmann Architekten GmbH
Schwarzplan: Altstadt, Aareschlaufe und neues Stadtquartier
建築家
Büning-Pfaue Kartmann Architekten
場所
Stadtteil Monbijou / Marzilli, Kanton Bern, Schweiz,
2021 (städtebaulicher Ideenwettbewerb, offen)
クライエント
Stadt Bern
チーム
Büning-Pfaue Kartmann Architekten, Grand Paysage Landschaftsarchitektur

Entwicklung ehemaliges Gaswerkareal samt Brückenkopf Monbijoubrücke /.

Im einstigen Industrieareal manifestiert sich eine wechselvolle Geschichte. In den frühen 70er-Jahren wurden die ehemaligen Gasometerkuppeln zum Jugend- und Kulturzentrum Gaskessel umgenutzt. Entlang der Aare wurde zu Beginn der 90er-Jahre eine Parkanlage gestaltet. Die übrigen Flächen des früheren Industriegeländes sind zu einer Brache mit ökologisch wertvollen Lebensräumen mutiert. Unmittelbar westlich liegt das Areal Brückenkopf West. Durch die Lage am Brückenkopf und Flächen sowohl auf dem oberen Niveau der «Stadtebene» oben als auch dem unteren Niveau der «Schwemmebene» ist es für nun forcierte Stadtentwicklung von hoher Bedeutung: Durch den Erwerb des Gaswerkareal kann Bern mitten im Zentrum ein neues Quartier mit urbaner Nutzungsmischung und wertvollen Naturelementen entwickeln. Die Hälfte aller Wohnungen soll von gemeinnützigen Wohnbauträgerschaften realisiert werden. Auch am Brückenkopf West soll die bestehende Bebauung massiv erweitert werden. Durch die Lage am Naturraum entlang der Aare, bzw. am Brückenkopf, durch den Ausblick auf das Bundeshaus und die Nähe zum historischen Zentrum ist der Standort sehr attraktiv, aber auch stark exponiert. Unter dem Motto «das neue Berner Aarequartier» soll ein sozialräumlich vielfältiges Quartier entstehen, das den heutigen Transformationscharakter fortschreibt.

Der Entwurf arrondiert – bei aller noch so hoch angesetzten Ausnützung des Stadtbodens – räumliche Verbindungen in Nord-Süd-Richtung. Und zwar über die unterschiedlichen «Sektoren» der gegenwärtigen und geplanten Nutzungen hinweg: Denn nur mit einer Durchlässigkeit in Flussrichtung und über alle Teilbereiche hinweg bleibt der Zusammenhang der Schwemmebene lesbar.
Ausgehend von der durch den Auslober definierten Einteilung in Sektoren konzentriert sich die oberirdische BGF vor allem auf Stadtebene am Brückenkopf West und in der Schwemmebene auf die beiden Sektoren „Nord“ und „Süd“ unter Berücksichtigung einer räumlichen Durchlässigkeit in Flussrichtung. Intensiv genutzte städtische Freiräume im Sinne von Quartiersplätzen sind innerhalb des Perimeters der zentrale Platzbereich „Mitte“ beim Gaskessel, der Bereich „Brücke“ südlich der Ryff-Fabrik und der grosse Wohnhof im Südsektor. In der Reihe der öffentlichen Sportanlagen am Aareufer (Marzilibad, Sportplatz Schönau) ordnet sich das neue Quartier ein mit den zwei Schwerpunkten Beach-Volleyball (Bereich Monbijoubrücke / zur Aare hin) und Skate-Park, 3-fach Sporthalle und Allwetterplatz (südlich / südwestlich vom Gaskessel).

Der Entwurf konzentriert in der Schwemmebene die Baumassen auf die Schwerpunkt-Sektoren „Nord“ und „Süd“. Vorgeschlagen werden dazu einfache, rationell zu erstellenden Zeilenstrukturen gleichbleibender Tiefe. Diese Grunddisposition erlaubt ein speditives und auch nachhaltiges Realisieren der Sektoren je auf einmal und im Einklang mit den grossflächigen Vorarbeiten (Bodensanierung und Hochwasserschutz). Fertig gebaut, könnte jeder der beiden Sektoren bereits für sich bezogen werden und soweit autark funktionieren. Die übrigen Flächen und auch der Brückenkopf West können solange noch unberührt bleiben oder auch schon parallel saniert / bebaut werden: Alle weiteren Neubauten und Modernisierungen des geplanten Quartiers sind Einzelbausteine und insoweit als Etappen gänzlich unabhängig voneinander.

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