Bleicherweg
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Der Bleicherweg führt vom Paradeplatz an den Bahnhof Enge und wird dank seiner prominenten Lage von repräsentativen Bauten der letzten beiden Jahrhunderte gesäumt. Vis-à-vis des exotischsten Vertreters, dem Hochhaus zur Palme, wurde die Nummer 62, ein Geschäftshaus aus dem Jahr 1978, umfassend erneuert. Aus dem erfolgreichen Studienauftrag 2013 ging ein fein gegliederter Umbau hervor, der mit seinem Ausdruck an die Bürobauten von Otto Rudolf Salvisberg und Roland Rohn in der Nachbarschaft erinnert und 2018 bezogen wurde.
Die zentrale Lage in der Innenstadt entwickelte beim postmodernen Vorläufer einen wirtschaftlichen Druck, der sich in einer optimierten Flächenausnützung niederschlug. Eine dünne, kaum gedämmte Metallhaut und sechs Geschosse, anstelle deren fünf bei den benachbarten Bauten aus dem 19. Jahrhundert, sind das architektonische Erbe, mit dem es umzugehen galt. Die vorhandene Struktur wurde übernommen und bildete die Basis für die neue Gestaltung im Grundriss und an der Fassade. Als zentraler Eingriff wurde eine energetisch optimierte Gebäudehülle mit grosszügigeren Öffnungen realisiert. Diese verleihen dem Gebäude einen zeitgemässen Ausdruck, während die tektonisch ausformulierten, geschlossenen Fassadenteile, die angrenzenden Bauten aus der Gründerzeit reflektieren. Sockel, Lisenen, Bänder und Architrav sind in Beton und Nagelfluh gehalten, mit feinen Fugen sowie Vor- und Rücksprüngen versehen, um den mehrschichtigen Eindruck zwischen robustem Stadthaus und moderner, offener Bürolandschaft zu vermitteln.