2022
Der Raum drückt und zieht in meinem Ohr | Ruheorte.Hörorte.
Dietikon

Das Limmattal klingt, und zwar immer und oftmals anders als gewünscht. Doch hilft da einfach weghören, wegsehen?

In der Ausstellung geht der Zürcher Fotograf Björn Siegrist mit seinen Werken im Zusammenspiel mit der Klanginstallation des renommierten Klangkünstlers Andres Bosshard der Frage nach, ob Bildern gelauscht oder Klänge betrachtet werden können. Dabei decken sie auf, was beim Weghören und Vorbeisehen verloren geht.

Ist das die Klanginstallation oder rauschen da wirklich die Blätter? Habe ich diese Rückfassade zuvor in der Ausstellung gesehen oder habe ich die gerade eben selbst entdeckt?

2022
Panama
Zürich

Nach der Offenen Ausstellung im Frühjahr 2021 beginnt auch dieses Ausstellungsjahr unter freiem Himmel. Im Schaufenster des “Sachelade” in Zürich, Tiefenbrunnen nimmt die aktuelle Bildreihe von Björn Siegrist Bezug auf eine mögliche Eigenheit dieses - oder eben beinahe jedes anderen - Ortes:

Die Bildkomposition Panama spielt zuhause.
Da, wo wir uns auskennen. Da, wo wir den Klang
der Haustüre und den Geruch des Treppenhauses
kennen. Da, wo unser Auto steht. Da, wo der Brief-
kasten mit unserem Namen versehen ist. Da, wo
unsere Koffer im Keller stehen. Da, wo wir alles
gesehen haben. Da, wo wir immer wieder
ankommen.

...oder haben wir da etwas übersehen?

2021
Offene Ausstellung - Zehn Fotografien im Öffentlichen Raum
Zürich

Während die Museums- und Galerie- besucher*innen 2021 wegen der Corona- Pandemie während des Lockdowns vor verschlossenen Türen stehen, sind zehn grossformatige Fotografien von Björn Siegrist auf ausgewählten Plakatstellen im öffentlichen Raum von Zürich ausgestellt und machen so den Stadtraum für Passanten zur Galerie und die Joggerinnen und Velokuriere zu Museumsbesuchern. Mittels QR-Code auf den Plakaten wird die Karte mit den Standorten auf google Maps geöffnet oder von der Webseite heruntergeladen. Die Besucher*innen machen sich während dem Stadtspaziergang auf die Suche nach den ausgestellten Werken, stossen dabei aber auch auf allerlei Kompositionen und Installationen im Stadtraum, die nicht auf das Konto des Künstlers gehen, sondern von der Stadt selbst (zufällig) hervorgebracht und eben von den Besuchern selbst als solche erkannt werden. Die ausgestellten Werke selbst führen durch Hinterhöfe, Einöden und an Rückfassaden aus aller Welt vorbei. Björn Siegrist zeigt Bühnen, auf denen scheinbar nichts geschieht, auf denen die Vorstellung noch nicht begonnen hat oder schon längst vorbei ist…
...es gibt hier nichts zu sehen.

2021
There's still nothing to see here
Zürich

Text von Sabine von Fischer, 11.03.2021 auf NZZ.ch, Feuilleton:
svf. · Vor exakt einem Jahr hätte eine Ausstellung mit dem sinnfälligen Titel «There’s nothing to see here» eröffnen sollen. Damit waren keine geschlossenen Ausstellungen oder Museen gemeint, sondern leere Hinterhöfe, Einöden und Rückseiten, wie sie Björn Siegrist in seinen Fotografien festgehalten hat. Mit ruhiger Direktheit richtet er seine Kamera auf die Spuren von vergangenen, zukünftigen oder jederzeit möglichen Ereignissen an diesen nur scheinbar leeren Orten. Die Veranstalter haben im März 2020 beschlossen, exakt ein Jahr später die gleiche Ausstellung am selben Ort noch einmal zu zeigen. Diesem Umstand ist der ergänzte Titel geschuldet: «There’s still nothing to see here».

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3, Zürich,
17. bis 29. März.