Kreativ mit Gebrauchtem: Wer gestaltet den Basel Pavillon?
Manuel Pestalozzi
13. 10月 2021
Mit seinem Beitrag zum Open Call hat sich das Basler Team von Piertzovanis Toews für die finale Wettbewerbsrunde qualifiziert. (Modellfoto © Piertzovanis Toews)
Im Mai 2022 soll Basel zur Architekturhauptstadt der Schweiz werden: Dann findet die Architekturwoche Basel statt. Zur grossen Schau wird ein Pavillon gebaut. Nun steht fest, welche Büros Chancen haben, ihn zu gestalten.
Architektur fördert das regionale Selbstbewusstsein. Für Basel scheint das ganz besonders zu gelten: Dort soll 2022 erstmals die Architekturwoche Basel (AWB) stattfinden. Initiatorin der Schau ist die Stiftung Architektur Dialoge, die seit ihrer Gründung im Jahr 2006 dem breiten Publikum zeitgenössische Architektur vermittelt. Als Sprachrohr dient das Online-Portal des Kollektivs Architektur Basel. Das Programm ist enorm. Von über hundert Anlässen ist die Rede. Geplant sind zum Beispiel eine Konferenz und ein Nachwuchspreis. Hinzu kommen sollen Talks, Panels, Vorträge, Ausstellungen, Buchpräsentationen, Workshops, geführte Touren, Filmvorführungen, sogenannte Urban Soundscapes, offene Architektur-Studios sowie Führungen und Veranstaltungen bei Firmen und Museen.
Anker für das opulente Programm soll ein Pavillon sein, der zeigt, welchen Beitrag Architektur zur Bewältigung der Klimakrise leisten kann. Er soll aus gebrauchten Teilen erstellt werden – wie beispielsweise die Aufstockung des Kopfbaus der Halle 118 auf dem Sulzer-Areal in Winterthur von baubüro in situ. Im September wurde ein Open Call lanciert, um Ideen für die Gestaltung des Bauwerks zu sammeln. Als Jury konnten Emanuel Christ, Sumayya Vally, Maarten Gielen und Chus Martinez aufgeboten werden. 182 Vorschläge sind seither von Architekt*innen aus aller Welt abgegeben worden. Die Jury hat nun sechs von ihnen für einen Wettbewerb ausgewählt: Maker architecten aus Gent, Luciana Lamothe aus Buenos Aires, das brasilianische Biosphere-driven Collective, Pa.LaC.E Studio mit Sitz in London und Basel sowie die einheimischen Architekt*innen von Truwant + Rodet + und Piertzovanis Toews.
Die Teams werden nun im Zuge eines Workshops in Basel über den Bauteilkatalog und den Bauplatz auf dem südlichen Dreispitz informiert. Ersterer bildet den Kern des Wettbwerbsprogramms. Es stehen gebrauchte Fenster, Holzbalken, Metallgewebe und vieles mehr zur Verfügung.
Bei den sechs Teams bleibt es unterdessen nicht; alle vier Fachjuror*innen durften zusätzlich je zwei direkt für den Wettbewerb nominieren. Auch sie werden ein Projekt für den Basel Pavillon erarbeiten. Die siegreiche Gestaltung wird im Dezember dieses Jahres präsentiert.
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