Erfolg im Rhonesand

Natürlich freut es die Redaktion von Swiss-Architects, wenn eines ihrer «Profile» siegreich aus einem Ausschreiben hervorgeht. Und wenn ein Büro aus Zürich im Oberwallis punkten kann, ist das alleweil eine Mitteilung wert. Die Aufgabe in Brig bestand darin, für die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und die Universitären Fernstudien Schweiz (FernUni Schweiz) einen neuen Hochschulcampus zu planen. Der so romantisch tönende Standort befindet sich in weitgehend flachem Terrain nordöstlich des Stadtzentrums, zwischen dem Bahnhof und der Stelle, an welcher das Nordportal des Simplontunnels ins Rafji, einen bewaldeten Steilhang, hineingebaut ist.
 
Markus Schietsch Architekten platzierten hier einen sechsgeschossigen Solitär, der sich in seiner Gebäudevolumetrie an den für das Quartier charakteristischen Punktgebäuden mit sechs oder mehr Geschossen orientiert. Der Baukörper ist von den Parzellenrändern abgerückt und wird von einem als Obstgarten gestalteten Aussenraum allseitig umgeben. Durch den reduzierten Fussabdruck des Gebäudes bleibt der Aussenraum grossflächig erhalten. Immer zwei Geschosse sind über einen grossen kreisförmigen Luftraum zu einer Nutzungszone verbunden. Es entstehen drei grossräumige Arbeits-, Forschungs-, und Konferenzcluster über diese Geschosspaare, die in der Einheit des strengen Solitärs für Vielfalt sorgen.
 
Das Siegerprojekt hat gemäss einem Bericht im Regionalportal www.1815.ch im Juli die einhellige Zustimmung der beiden Stiftungsräte FFHS und FernUni Schweiz erhalten. Frühestens im ersten Quartal 2017 kann mit dem Baugesuch gerechnet werden. So darf Brig neben dem neuen Bahnhofplatz von Luigi Snozzi auf eine weitere bauliche Intervention hoffen, welche diesem halbmediterranen alpinen Zwischenort frische Impulse verleiht.