Berthold in der Kritik
Jenny Keller
29. 1月 2016
Bild: jk
Eine zweiseitige Kritik am Masterplan des Hochschulgebiets Zürich heute in der NZZ.
«Die Verdichtungsstrategie im zentrumsnahen Hochschulgebiet muss unbedingt hinterfragt werden», schrieben wir an dieser Stelle im September 2015. Der Artikel «Berthold, Du Moloch!» von Manuel Pestalozzi war einer der ersten, die sich gegen den geplanten Umbau des Hochschulquartier Zürichs stellten – und er stiess nicht auf taube Ohren.
Heute nimmt sich auch die NZZ des Themas an. Noch 2014 stand in derselben Zeitung, dass man sich einiges von der Erneuerung des Hochschulquartiers erhoffen könne und: «Verschiedene bekannte Architekturbüros, darunter Diener + Diener, Max Dudler und Gigon/Guyer, hätten in mehreren Vertiefungsstudien abgeklärt, ob sich die gewünschten Volumen sinnvoll unterbringen liessen. Mit einigen Abstrichen ist dies offenbar möglich». Nun hat der Wind offenbar gedreht, und man lässt den Architekten Heinz Oeschger, ein «Kritiker der Pläne des Kantons für das Hochschulgebiet» zu Wort kommen, der nicht mit Argumenten gegen den Masterplan geizt. Man habe versäumt, eine seriöse städtebauliche Studie zu machen, Hochhäuser gehörten nicht an eine Hanglage (vgl. Manuel Pestalozzi: «Erstens negiert der Masterplan die Hanglage des Standorts»), der geplante Boulevard würde mit flankierenden Bauten von gegen 30 Metern Höhe schattig und eng, ja zu einer «autistischen Achse», und ausserdem sei die horizontale Lage der Baukörper falsch, da vertikale Sicht- und Bewegungsachsen vom Zürichberg in die Stadt und umgekehrt nicht mehr gewährleistet seien, sagt Oeschger.
Die Öffentlichkeit rede zudem von einem «Gesundheitscluster», gegen den man kaum etwas sagen darf, doch die Universität plane im Rahmen des Masterplans auch andere Neubauten, die nichts mit Medizin zu tun hätten. Die «beschränkte Mitsprache», der «Knackpunkt Verkehr» und die Änderungen im Richtplan («was jetzt geplant wird, dient dereinst der heutigen Jugend und ihren Nachkommen») sind auch Thema auf der Doppelseite, die man heute unbedingt lesen muss, damit man für künftige Diskussionen – und die wird es geben! – um Berthold gerüstet ist.