Foto © Marcehl Rickli
Foto © Marcel Rickli
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Geschäftshaus Ochsen

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Sede
Uznach
Anno
2022

Ein geschickt gesetztes Volumen klärt und komplettiert die räumliche Situation auf dem Ochsen-Areal. Innen wie aussen sorgt pragmatische Schnörkellosigkeit für ein überzeugendes Resultat.

Der Neubau an der Zürcherstrasse komplettiert das städtebauliche Ensemble auf dem Ochsen-Areal. Der langgezogene, fünfgeschossige Baukörper liegt über einer bestehenden Tiefgarage und gliedert sich harmonisch in die Häuserzeile zwischen Bank Linth und Hochhaus ein. Dazwischen entsteht ein autofreier und zum Verweilen einladender Platz. Dieser markiert den Gebäudezugang und schafft eine öffentliche Fussgängerverbindung zwischen Städtli und Bahnhof. Der rückwärtige Platz dient als Parkplatz, dessen Zufahrt von der Zürcherstrasse via Unterquerung des Gebäudes erfolgt. Mit der Fortsetzung der Baumreihe vor dem Bankgebäude bis zum Hochhaus wird die Hauptverkehrsachse als Flaniermeile inszeniert und stärker betont.

Spult man die Zeit etwas zurück, wird schnell klar, wie das Areal zu seinem Namen kam. Mehr als 200 Jahre lang stand hier das Wirtshaus Ochsen und die gleichnamige Metzgerei. Beides musste 1963 dem markanten Hochhaus weichen. Dieses wurde bis 2005 als Hotel Ochsen geführt. Der separat angebaute Ochsensaal überdauerte bis 2012. Insofern war dieses Areal für Uznach stets ein Ort der Begegnung. Hier fanden Theateraufführungen und Maskenbälle statt, genauso wie Vereinskränzchen und Gemeindeversammlungen. Mit dem Bistrobetrieb Öxli im Erdgeschoss des Neubaus wird nun die Tradition der Gastlichkeit und Geselligkeit wieder aufgegriffen. Betrieben wird das Öxli von der gemeinnützigen Stiftung Förderraum, die sich für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf engagiert.

Doch nun zurück zur Gestaltung des Neubaus. Das Fassadentragwerk besteht aus einem Skelettbau aus vorfabrizierten Betonstützen in einem Raster von drei Metern, ausgesteift mit Betonscheiben. Vorgehängte scharfkantige Glasfaserbetonelemente, teils profiliert, dienen der Verkleidung und gliedern die Fassade horizontal wie auch vertikal. Die raumhohen Fenster mit den dunkelgrauen Profilen treten dezent in den Hintergrund.

Im Erdgeschoss, zum Ochsenplatz ausgerichtet, befindet sich das Bistro Öxli. Über eine einläufige Treppe oder den Lift erreicht man die Obergeschosse. Dort sind Einzel- und Grossraumbüros untergebracht. Wie die Fassade besticht auch der Innenausbau durch seine Schnörkellosigkeit: Sichtbeton, Wandverkleidungen aus Fichtensperrholz, Deckenbaffeln aus recyceltem Einweg-Plastikflaschen und geschliffene Anhydritböden bilden eine minimale Grundausstattung und erzeugen ein angenehmes unprätentiöses Arbeitsambiente. Die ansonsten dezente Farbgebung wird an wenigen Stellen bewusst von einem Farbakzent unterbrochen, am augenfälligsten im Treppenhaus, wo Treppengeländer und Türen in einem dunkelroten Farbton gestrichen sind, man könnte auch sagen in ochsenblutrot…

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