Foto © Tomas Riehle
Foto © RUHR.2010 / Manfred Vollmer
Foto © wh-p
Disegno © wh-p

Zeche Nordstern - Aufstockung Förderturm Schacht II

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Sede
Gelsenkirchen, Germania
Anno
2010

Im Zuge der „RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas“ wurde der ehemalige Förderturm II der Zeche Nordstern ertüchtigt und mit fünf Etagen aufgestockt. Die oberen Geschosse des Bestandsturmes beherbergen jetzt eine Kunstausstellung sowie ein Museum, die Aufstockung selbst wird hauptsächlich für privatwirtschaftliche Zwecke genutzt. Die Dachterrasse, auf der eine 18m hohe Herkules-Skulptur steht, ist als attraktiver Aussichtspunkt für die Öffentlichkeit zugänglich. Für die Erschließung des 84m hohen Turmes wurde an der Ostseite eine schlanke Stahlbetonröhre vorgesehen.

Ein wesentliches Gestaltungsmerkmal des Architektenentwurfs war die hohe Transparenz der Stahlbauaufstockung und die Schlankheit des Erschließungsbauwerkes. Der Schlüssel zur Realisierung des Entwurfes war das Steuern des Kraftflusses über die Steifigkeit.

Dieses Konzept wurde bei der Einleitung der Vertikallasten aus der Aufstockung in das Bestandstragwerkes angewendet, indem die Steifigkeiten der Fachwerkstäbe in den oberen Ebenen des Fachwerkturmes so gesteuert wurden, dass die Vertikallast über drei Geschosse in die Eckstützen fließt.

Ebenso wurde die Möglichkeit, den Kraftfluss über die Steifigkeit aktiv zu steuern, zur Verteilung der Horizontallasten auf die Stahlkonstruktion und die Stahlbetonröhre angewendet. Hierdurch konnte die Stahlbetonröhre, auf die notwendige Geometrie der Nutzung reduziert, sehr schlank ausgebildet werden, wodurch die Erscheinung des Stahlbauturmes hervorgehoben wird.

Durch diese Strategie, beide Bauteile – Stahlbauturm und Stahlbetonröhre - bei der Ausnutzung ihrer jeweiligen Geometrie zu koppeln, konnten alle Tragelemente zu einem hohen Maß am Lastabtrag beteiligt werden

Nur hierdurch gelang die für die Realisierung des Projektes unabdingbare Einhaltung der ursprünglichen maximalen Bemessungslasten, welche der Dimensionierung der Eckstützen des bestehenden Förderturmes zu Grunde lagen.

Architekt Entwurf
Professor K.H. Petzinka, Natalie Ness, René Clasen

Architekt Ausführung
THS GmbH, Gelsenkirchen

Bauherr
THS GmbH, Gelsenkirchen

BGF
3.000 m²

BRI
9.000 m³

Auftragsumfang
Leistungsphasen 1-8

Auszeichnung
Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2013 - Auszeichnung in der Kategorie Hochbau

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