Instandsetzung Beckenhof
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- Zürich
- Anno
- 2015
Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Beckenhof zählt mit zu den prachtvollsten barocken Landbesitzen der Region Zürich. Das aus drei Hauptbauten (Grosses Herrenhaus, Kleines Herrenhaus, Lehenhaus) bestehende Ensemble gruppiert sich um einen gepflasterten Hauptplatz, welcher nördlich von einem Brunnen gefasst wird. Vervollständigt werden die drei Hauptbauten mit dem Ökonomiegebäude im Norden, einem Annexbau am Lehenhaus aus den 1930er Jahren und dem kleinen Gartenpavillon im Süden der Anlage. Von den drei ehemals bewohnten Hauptbauten sind die Hauseingänge gegen den Hofplatz ausgerichtet, die beiden lateral angeordneten Längsbauten werden über ein separates Wegsystem erschlossen. Das Ensemble grenzt im Osten an die Beckenhofstrasse und wird im Westen von der Stampfenbachstrasse abgeschlossen. Heute umfasst das Grundstück nur noch ein Fünftel der ursprünglichen Fläche, die ursprünglich bis an das Limmatufer reichte. Mit der anstehenden Instandsetzung soll das aus fünf Gebäuden bestehende Ensemble für eine langfristige und nachhaltige Wiedervermietung als Büronutzung hergerichtet werden. Ebenfalls Bestandteil der Projektierung ist der bestehende Kindergarten im Ökonomiegebäude. Hinsichtlich der denkmalpflegerischen Bedeutung der Anlage, dem von den ehemaligen Nutzern geprägten Zustand, diversen baulichen und ökologischen Mängeln und den Bedürfnissen der neuen Mieterschaft ist das Projekt auf unterschiedlichen Ebenen zu entwickeln und so zu realisieren, dass es den vielschichtigen Bedürfnissen und Interessen gerecht wird. Zentraler Bestandteil des Projektes ist die Nutzungsänderung im Anbau am Lehenhaus. Der Seitenflügel des Lehenhauses, erbaut in den 1930er Jahren, rahmt die östliche Seite des barocken Gartens und schliesst die Anlage zur Beckenhofstrasse hin ab. Die in Sockel- und Hauptgeschoss gegliederten Fassaden werden von einem Walmdach gekrönt, dessen Konstruktion die Gebäudetiefe von 8 Metern stützenlos überspannt. Das Projekt zum Einbau der Büronutzung sieht die Erhaltung des repräsentativen Fassadenbildes zur Parkseite vor. Die notwendigen Eingriffe zur Belichtung des Sockelgeschosses beschränken sich auf die Sockelzone der Strassenseite. Hier werden die Fensterzonen vergrössert, um eine Büronutzung zu ermöglichen. Diese Gewichtsverlagerung im Querschnitt wird im Obergeschoss in ihrer Ausrichtung zur Gartenanlage umgedreht. Über eine unterschiedliche Ausbildung der raumhohen Einbauten wird der ursprüngliche Charakter der beiden Bürogeschosse unterstrichen; im Obergeschoss bleibt der ursprüngliche Saalcharakter des Anbaus spürbar und im Sockelgeschoss wird eine intimere Atmosphäre kreiert, die an die einstige Bibliotheksnutzung erinnert.