Viele Köche in Dübendorf

Juho Nyberg
1. febbraio 2021
Stillstand in Entwicklung und Fliegerei: abgestellte Flugzeuge der Swiss als Sinnbild für die Entwicklung des Flughafenareals? (Foto: albinfo via Wikimedia Commons, CC BY 2.0)
 

Das vergangene Jahr war kein gutes – auch nicht für den geplanten Innovationspark auf dem Gelände des Militärflughafens Dübendorf. Im Juli erklärte das Verwaltungsgericht den kantonalen Gestaltungsplan für ungültig. Er sei das falsche Instrument für ein Vorhaben dieser Grösse, so die Aussage. Ob es dabei bleibt, wird voraussichtlich vor dem Bundesgericht ausgehandelt. Ein paar Monate später entschied der Bund, dass künftig keine Business Jets mehr in Dübendorf abgefertigt werden. Zu hoch war der Widerstand der Anrainer geworden.

Nach diesen Rückschlägen steht auch der vom Zürcher Kantonsparlament gesprochene Rahmenkredit von CHF 200 Millionen auf der Kippe, zumal das geeignete Planungsinstrument noch zu fehlen scheint. Eilig wurde vergangenen Herbst dennoch eine Taskforce installiert, um die Sache doch noch am Leben zu erhalten. Wie das SRF berichtete, soll diese die Angelegenheit nun «im Einklang mit allen Involvierten vorwärtstreiben. Das heisst: Bund, Kanton und die Gemeinden wollen nun am selben Strang ziehen, um das Areal in Zukunft zur Zufriedenheit aller betreiben zu können.» Die Quadratur des Kreises? Der Präsident der Stiftung Innovationspark und gleichzeitig stellvertretende Leiter der neuen Taskforce, Peter E. Bodmer, war offensichtlich sogar dankbar für den Gerichtsentscheid und setzt ambitionierte Ziele: Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl der ETH-Forscher*innen auf 500 steigen, bis Ende des nächsten sogar auf 1000. Eine Klärung der weiteren Zukunft fordert der Kanton Zürich bis 2023.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Nicht allen scheint das schnell genug zu sein. Jedenfalls meldete sich Ende Januar ein neuer Verein zu Wort: Der «Think Tank Airfield City Dübendorf, Zürich» will bis diesen Frühling – also innert weniger Monate – Vorschläge für die zukünftige Nutzung des Areals entwickeln. Der Verein möchte einen unabhängigen Diskussionsbeitrag leisten. Mit dem ehemaligen Betriebschef des Flughafens Zürich, Stefan Conrad, als Präsidenten und dem ehemaligen Kommandanten der Schweizer Luftwaffe, Markus Gygax, sowie dem ehemaligen Direktor des Bundesamts für Zivilluftfahrt, Peter Müller, an Bord scheint zumindest auf der militärisch-aviatischen Seite die Kompetenz vorhanden zu sein. Ob und wie das zu dem angekündigten unabhängigen Beitrag führt, werden wir im Frühling sehen können.

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