Libeskinds Musikgehör
Manuel Pestalozzi
23. marzo 2016
Dekton-Teppich vor der Alten Oper in Frankfurt. Bilder: Cosentino
Bevor Daniel Libeskind Architekt wurde, war er professioneller Musiker. Diesen Mai initiiert er zusammen mit der Alten Oper Frankfurt das zweitägige Musikereignis «One Day in Life».
Die ganze Mainstadt soll am 21. und 22. Mai 2016 zu einem urbanen Resonanzkörper werden; Passantinnen und Passanten werden dazu ermutigt, Frankfurt mit offenen Ohren neu wahrzunehmen. Libeskind soll an «ungewöhnlichen Orten der Stadt» wie etwa dem Hauptbahnhof, in einem städtischen Krankenhaus, einem Box-Camp oder einem Hochbunker, «Dreiecke aus Ort, Musik und einem Grundthema des menschlichen Lebens» aufspannen.
Mit an Bord als Sponsor und Materiallieferant ist auch das Unternehmen Cosentino aus Spanien, Herstellerin von Dekton, einem Oberflächenprodukt aus gesinterten Partikeln. Libeskind entwarf bereits eine Dekton-Skulptur für Cosentino, und auch dem Musikereignis in Frankfurt soll das Material seine Aufwartung machen – in der Form eines black carpet vor der Alten Oper, in den eine schwungvolle emblematische Skizze Libeskinds eingraviert ist, die der musikalische Baukünstler als verrückt und irrational bezeichnet. Sie hat den Stadtplan Frankfurts zur Grundlage.
Die Skizze mutet mit ihren gestrichelten Linien schon fast an wie eine Aufforderung zum Tanz. Mal schauen, wie dynamisch sich die Menschen über diesen schwarzen Teppich bewegen werden.