Kanus aus Beton
Betonkanu-Taufe an der ETH Hönggerberg. Bild: ETHZ
Studierende der ETH Zürich haben auch dieses Jahr an der Betonkanu-Regatta in Deutschland teilgenommen. Ihre Kanus wurden erstmals mithilfe digitaler Fabrikationstechnologien hergestellt und siegten gleich in zwei Wettbewerbskategorien.
Gesiegt haben die ETH-Studierenden in den Kategorien innovativste Konstruktion und – mit 293 Kilogramm – schwerstes Kanu. Im Rahmen zweier Bachelorarbeiten wurden die Kanus erstmals mittels digitaler Fabrikationstechnologien produziert.
Für die Entwicklung der Produktionsverfahren arbeiteten die beiden Teams des Instituts für Baustoffe der ETH Zürich eng mit der Professur für Architektur und Digitale Fabrikation zusammen. Dabei wurde einmal mit dem so genannten Mesh-Mould-Verfahren experimentiert. Mithilfe eines Roboters wird dabei ein Netz von frei wählbarer Form «gedruckt», das mit Beton gefüllt wird. Im Weiteren wendete das Forscherteam das so genannte Smart Dynamic Casting SDC an. Dabei bewegt ein Roboter eine Gleitschalung kontinuierlich in die Höhe. Im Gegensatz zu einer konventionellen Gleitschalung lässt sich diese während der Fahrt öffnen und schliessen, wodurch komplexe Formen mit einem Minimum an Schalung realisierbar werden.
Die Deutsche Betonkanu-Regatta ist ein Studentenwettbewerb, der seit 1986 von der deutschen Zementindustrie im Zweijahresrhythmus organisiert wird. Rund 120 Mannschaften aus ganz Europa traten am 19. und 20. Juni in Brandenburg an der Havel gegeneinander an.