Für ein anderes Helsinki

Vom sogenannten «Guggenheim-Effekt» ist auch an dieser Stelle schon mehrfach die Rede gewesen. Und in wohl vielen Köpfen von Stadtoberen und -entwicklern geistert der Gedanke herum, dass mit der Errichtung eines ikonenhaften Kulturtempels alle Attraktivitäts- und damit auch Geldsorgen auf einen Schlag gelöst seinen. Also nichts wie her mit dem Museum! Natürlich prominent platziert, auf dass auch sicher jeder Tourist seinen Weg dahin finden mag.

Doch ist das wirklich der richtige Ansatz? Eine Stadt nicht mit ihren ureigenen Qualitäten, ihrer Geschichte und ihren Eigenheiten herauszustreichen, sondern sich einfach ein eingekauftes Ettikett anzuheften? New York, Bilbao, Las Vegas – in Zukunft vielleicht auch noch Abu Dhabi. Und in diese Reihe will sich nun auch Helsinki stellen? Als ganz und gar törichte Idee sehen das die Initiantinnen und Initianten des alternativen Wettbewerbs «The Next Helsinki» an. Bis zum 2. März 2015 kann jeder am offenen Ideenwettbewerb für einen anderen Vorschlag einbringen, um die Stadt am botnischen Meerbusen attraktiver zu gestalten. Ob dieser Gegenvorschlag ähnlich viele Beiträge zusammenbringt, wie der Architekturwettbewerb für das gescholtene Museum?