Aufwerten des Lokalen
Inge Beckel
18. gennaio 2017
Bruce Katz prognostiziert eine Aufwertung des Lokalen. Bild: citiscope.org
Städte müssten weltweit und gut vernetzt nach neuen Modellen und Lösungsansätzen für ihre Fragen und die anstehenden Probleme suchen, meint der Stadtforscher Bruce Katz. Und dies jenseits der ideologisch festgefahrenen nationalen Regierungen.
In einem Artikel vom 13. Januar von Neil Pierce auf der Plattform Citiscope spricht Katz von den Herausforderungen von – meist tendenziell sozial offenen und politisch eher links wählenden – Städten in einer Zeit, in der weltweit konservative, rechtsbürgerliche Regierungen an die Macht kommen; wie derzeit mancherorts zu beobachten ist. Während 2017 in zahlreichen, auch einflussreichen Länden erneut Wahlen anstehen.
Obwohl der Ausgang der verschiedenen Wahlen auf nationaler Ebene auf sehr unterschiedlichen Motiven der Bürgerinnen und Bürger beruhe, hätten sie doch eines gemeinsam: Sie alle haben einen antiurbanen Tenor. Für viele – nicht dort Lebende – stehen die metropolitanen Zentren für eine Globalisierung, von der sie bislang nicht profitieren konnten, ja, die sie zuweilen ganz zu vergessen schien. Dabei könnten Städte, so Katz, eigentliche Gegenmittel gegen eine alles vereinnahmende Globalisierung sein. Aber die Stadtregierungen müssen sich strukturell ändern, müssen aus ihrer Trägheit herausfinden. Katz meint: «Economies are so advanced — but governments are still narrowly drawn. The compelling need is for cities to reinvent their governance.»