Das Restaurant-Tram wird 80
Das Restaurant-Tram wird 80
15. dicembre 2016
Ein Tram hat Räder und kein Fundament wie ein Haus. Das ist eine Herausforderung. Alles muss festgeschraubt sein, nichts darf umfallen. Und dann die Platzverhältnisse: Der Wagen misst 11,25 auf 2,05 Meter – das erfordert viel Denkarbeit für einen kleinen Raum. Normen für Mobiliar wie Bänke oder Tische muss man neu erfinden, und man ist froh um jeden Zentimeter, den man gewinnt. Zudem war die Bauaufgabe für mich Neuland und hat viel Spontaneität und Einsatz abverlangt.
Ich wollte möglichst viel von «damals» hervorholen. Deshalb entschied ich mich für ein zeitloses Design und setzte Materialien ein, wie sie anno dazumal schon verwendet wurden. Zum Beispiel das Holz. Bei den Rückbau-Arbeiten kamen Fenster aus Eiche hervor. Also verwendeten wir auch Eiche für die Tische und Bänke. Auch bei der Stoffwahl orientierten wir uns an früher. Natürlich hatte man keine Vorhänge in Trams. Was hängte man also damals in den eigenen vier Wänden auf? Keine feinen Stoffe wie heute! Entsprechend ist der Vorhangstoff des neuen Restaurant-Trams eher etwas kratzbürstig.
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Es war mir wichtig ein Tram für die Stadt Bern zu schaffen. Es sollte eine Hommage an den bodenständigen, zeitlosen Berner Charme sein.
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Ein Restaurant-Tam ist kein normales Personen-Tram. Catering-Einbauten, Tische, Tischleuchten, Kissen und Vorhänge waren nicht Bestandteil des ursprünglichen Trams von 1936. All diese Wünsche und Bedürfnisse mussten in die sehr engen Platzverhältnisse integriert werden.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Es ist ein einmaliges Projekt und wird es wohl auch bleiben.
Grundriss
Restaurant-Tram BERNMOBIL
2016
Bern
Nutzung
Restaurant-Tram
Auftragsart
BERNMOBIL
Bauherrschaft
BERNMOBIL
Architektur
objekt 13 Innenarchitektur
Fotos
Micha Riechsteiner