Mehrgenerationenhaus «Giesserei»

Winterthur
© Hélène Binet
Architectes
Galli Rudolf
Année
2009 – 2013
Équipe
Claudio Schiess, Jens Gerber, Thomas Taufer-Laffer, Katja Hoff, Valeria Schmidt-Pitsch
Baumanagement
ph-Baumanagement AG, Frauenfeld
Bauingenieur
Indermühle Bauingenieure, Thun
Gebäudetechnik HLK
Advens AG, Winterthur
Elektrotechnik
EGO-Elektrikergenossenschaft, Winterthur
Akustik und Bauphysik
Bakus, Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Nachhaltigkeit
Büro für Bau- und Umweltchemie, Zürich
Landschaft
Rotzler Krebs Partner GmbH, Landschaftsarchitekten, Winterthur

Das Mehrgenerationenhaus steht im Entwicklungsgebiet Neuhegi auf dem Grundstück der ehemaligen Giesserei der Firma Sulzer in Oberwinterthur. Vorgegeben war ein städtebaulicher Masterplan, der den Fussabdruck und die grossen Dimensionen der Werkhallen in ein räumliches Konzept für die Neubebauung übersetzte. Direkt angrenzend liegt der von der Stadt Winterthur zur Aufwertung des Entwicklungsgebiets neu angelegte grosse öffentliche Eulachpark entlang des Bachs Eulach.
Zwei sechsgeschossige Längsbauten, die in Nord-Süd-Richtung orientiert sind, umfassen zusammen mit zwei niedrigen Querbauten einen Hof. Im Erdgeschoss beleben vielfältige öffentliche Nutzungen die Wohnsiedlung. In den Wohnungen bilden Eingangsbereich, Erschliessung, Wohn- und Esszimmer eine durchgehende Raumfigur, die sich ein- oder zweiseitig zu den Fassaden öffnet. Die im Grundriss mäandrierenden Loggien sind als vorgelagerte Gartenzimmer zu den Wohnungen ausgebildet. Als durchgängig begehbare Raumschicht prägen sie das Fassadenbild der vier Längsseiten. Alternierend sind sie durch stellenweise zweigeschossig angeordnete Öffnungen so unterbrochen, dass ein Spiel zwischen ein- und zweigeschossigen Bereichen entsteht. Zusätzlich schaffen die farbigen, horizontal gestaffelten Holzlamellen der Brüstungen zusammen mit vertikalen Schiebeelementen bewegte und oszillierende Aussenräume.
Den anspruchsvollen ökologischen Kriterien des Programms folgend, ist der ganze Bau als reiner Holzbau konstruiert. Ausnahmen bilden die Treppenhäuser, das Untergeschoss und die Innenverkleidungen, die den Brandschutznormen für sechsgeschossige Holzbauten entsprechen. Das modulare Grundrisssystem ist kohärent zum Holzbau auf einem engmaschigen Zimmerraster aufgebaut. Es ermöglicht eine besondere Vielfalt verschiedener Wohnungsgrössen mit 43 Wohnungstypen. Es gibt zumietbare «Jokerzimmer» mit Bad, Wohnungen mit zwei bis sieben Zimmern und eine Wohnung für eine grössere Wohngemeinschaft mit neun Zimmern. Die Ost-West Ausrichtung der beiden Längsbauten erlaubt auch einseitig orientierte Kleinstwohnungen entlang der effizienten Wegführung.
Für die insgesamt 155 Wohnungen gibt es acht Treppenhäuser, die pro Geschoss und Treppenhaus bis zu fünf Einheiten erschliessen. Das vielfältige und differenzierte Wohnungsangebot und die vielschichtigen Raumbeziehungen bilden die Rahmenbedingungen für die angestrebte Durchmischung aller Generationen und Lebensformen in der selbstverwalteten Genossenschaft.

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