Bootshaus Solothurner Ruderclub
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- Römerstrasse, 4500 Solothurn
- Année
- 2017
Der Solothurner Ruderclub wurde 1910 gegründet und ein erstes, einfaches Bootshaus 1911 erstellt. Bereits 1919 musste dieses wegen Platzmangel einem grösseren Neubau weichen. Charakteristische Merkmale wie das steile Walmdach, sowie die repräsentative, über die Aare herausragende Altane des Kopfbaus und das schlanke, langgezogene Volumen des Bootslagers zeichneten diesen im Heimatstil errichteten Holzbau aus. Spätere bauliche Veränderungen verunklärten teilweise die ursprüngliche ausgewogene Gestalt.
Infolge des schlechten Bauzustands und der gestiegenen Anforderungen des Ruderclubs wurden phalt Architekten 2015 mit der Erneuerung des Bootshauses beauftragt. Zusätzliche Nutzflächen konnten wegen der baurechtlichen Vorgaben und aufgrund der Lage in der Freihaltezone nur innerhalb des bestehenden Volumens generiert werden. Dank dem Absenken des Bodens der Bootshalle und der Optimierung der Aufbauhöhen der Konstruktion, konnte das Dachgeschoss nutzbar gemacht, die geforderten Räume innerhalb des bestehenden Volumens organisiert und störende Anbauten entfernt werden.
Bis auf die Fundation aus Stahlbeton und dem bestehenden Stahlbau in der Aare ist das Bootshaus als Holzbau konzipiert und aufgrund der sehr kurzen Bauzeit teilweise vorfabriziert erstellt worden. Für die natürliche Belichtung und Belüftung des neu genutzten Dachraums wurde die nordseitige Dachfläche des Bootshallentrakts mit fünf liegenden Schleppgauben ergänzt. Die Längsfassaden wurden partiell geöffnet, um Ein- und Ausblicke in die Bootshalle zu gewähren. Die Fensterelemente aus Lochblech rhythmisieren zusammen mit den breiten Deckleisten den langen Baukörper und verleihen der Aussenhülle eine stärkere Tiefenwirkung.
Die für den Heimatstil typische Farbigkeit wurde adaptiert und verfeinert umgesetzt – die schmalen, hell gestrichenen Deckleisten wurden durch breite Deckleisten im Rhythmus der dahinterliegenden Holzstützen ergänzt und prägen im Kontrast zu der dunkleren Holzschalung und den neuen Öffnungen das äussere Erscheinungsbild des Bootshaus. Um die räumliche Wirkung der Innenräume zu stärken und um der Anforderung der Bauherrschaft nach einer unprätentiösen und robusten Materialisierung gerecht zu werden, wurde der Innenausbau bis auf die Nasszellen und den Bodenbelag der Garderoben mit einem Material – gelaugte und geseifte Dreischichtplatten aus Fichtenholz – ausgeführt.