Novartis Campus - Krischanitz Laborgebäude
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- Fabrikstraße 16, 4056 Basel
- Année
- 2008
- Client
- Novartis Pharma AG
- Équipe
- Edwin Smida
- Architekten
- Architekt Krischanitz, Wien
Mit dem Bau des Krischanitz Laborgebäudes hat der Novartis Campus in Basel eine funktionale und architektonisch imposante Ergänzung erhalten. Das Architekturbüro Krischanitz aus Wien hat den Bauherrenwunsch nach einer hochwertigen Infrastruktur für alltägliche Forschungsarbeit erfüllt und gleichzeitig einen repräsentativen Ort für Empfänge, Sitzungen und Konferenzen geschaffen. Teiltransparente Fassaden vermitteln den Eindruck von Leichtigkeit und Transparenz; mit entsprechender Innen- wie Außenwirkung erzeugen Glaspaneele ein komplexes Vexierbild von Durchsicht, Reflexion und Rhythmus.
Alle Räume gruppieren sich um ein geschossübergreifendes fulminantes Atrium im Zentrum des Gebäudes. Über einem Erdgeschoss mit flexibler Raumstruktur und großzügiger Verglasung liegen vier weitere Geschosse mit funktionalen Laborräumen. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, ein Beleuchtungskonzept zu entwickeln, welches die konträren Anwendungsprofile mit einer ganzheitlichen, aber zonal differenzierten Lichtplanung beantwortet.
Für Atrium des Gebäudes als prominente Nahtstelle zwischen Repräsentanz und Funktionalität wurde eine besondere Lichtlösung gefunden: die Geländer wurden mit semitransparenten Kunststoffplatten mit weißer Siebbedruckung verkleidet. Im Raster von 80 x 80mm strahlen hinter diesen transluzenten Platten etwa 10.000 0,4W LEDs. Die voluminösen gefalteten Galeriebrüstungen leuchten somit homogen auf ihrer gesamten dem Innenhof zugewandten Fläche. Während im ausgeschalteten Zustand die Skulptur ihre volle Strahlkraft und Körperlichkeit entfaltet, dominieren ohne die Hinterleuchtung die einzelnen Etagen durch die umlaufende Voutenbeleuchtung. Die Galerien selbst werden aus einer umlaufenden Deckenvoute mit T16-Leuchtstofflampen beleuchtet und gleichzeitig konturiert. Direkt unter dem Glasdach in 28m Höhe sitzen Aufbaudownlights mit Halogen-Metalldampflampen und geben stark gerichtetes Licht bis in das Erdgeschoss.
Ein räumprägendes Element im Atrium ist der speziell für dieses Projekt entworfene Teppichboden mit expressiven Farben und streng grafischem Muster. Die Dominanz seiner Geometrie im Dialog mit den lichtaktiven Brüstungsflächen und der Brillanz der vertikalen Lichtkomponente aus den Downlights provozieren ein intensives visuelles Erlebnis. Der Raum wirkt fast virtuell, wie ein Computer Rendering.
Den Bauherrenwunsch nach einer besonders repräsentativen Erscheinung für die Konferenzräume im Erdgeschoss beantworteten die Lichtplaner mit rechteckigen Objektleuchten in 5,5 x 3,5 Meter Größe. Im gesamten Bereich sind sie mi Bauraster auf einer Achse angeordnet, denn die einzelnen Räume sind lediglich über Glaswände von einander getrennt.
Inspiriert von Versuchen mit Reagenzgläsern wurden in 50 der 360 Glaszylinder freistrahlende QT12 IRC 25W Lampen auf verschiedenen Ebenen der 50cm hohen Zylinder angeordnet. Eine weitere gerichtete Komponente sorgt für ausreichende Beleuchtungsstärken auf den Besprechungstischen. Unabhängige Schalt- und Dimmbarkeit lassen unterschiedliche Stimmungen im Raum zu. Für den Lampentausch gibt es ein Spezialwerkzeug. Mit ihm wird der Glaszylinder gefassst, 45° gedreht und dann aus seiner Halterung entnommen.
Für die Labore und Büros wurde eine akustisch hochwirksame Leuchte entwickelt. Die gerichtete Reflektortechnik erzielt die nötige Beleuchtungsstärke von 500 Lux auf den Arbeitsflächen und schafft eine lichtaktive Deckenfläche, die den Räumen mit ihrer neutralweißen Lichtfarbe Frische und Vitalität verleiht. Die Licht-Akustikelemente sind so gelagert, dass sie sich beliebig entsprechend der Nutzung mit den benachbarten Lochblechpaneelen austauschen lassen. Die Perforation der umliegenden Deckenplatten wurde dabei so gewählt, dass sie der Struktur der Wabenplatte ähnelt und so ein harmonisches Ganzes entsteht. Durch die energieeffiziente tageslichtabhängige Regelung sowie präsenzabhängige Schaltung konnte dem strengen Minergienachweis der Schweiz entsprochen werden.