Gedruckte Säulen für Riom
Manuel Pestalozzi
30. juillet 2019
Foto: Benjamin Hofer, Digital Building Technologies
Das MAS DFAB in Architecture and Digital Fabrication der ETH Zürich hat der Gemeinde im Bündner Oberhalbstein, Wakkerpreisträgerin des vergangenen Jahres, neun verschiedene Stelen geliefert. Sie stehen nun auf dem «Tanzboden» des Origen-Festivals.
Die Arbeit wurde am Lehrstuhl Digital Building Technologies (dbt) der ETH Zürich durchgeführt. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Säulen seit den frühsten Zivilisationen als architektonische Elemente dienen und direkt mit der Harmonie, der Balance und den Proportionen architektonischer Ordnungen in Zusammenhang stehen, so dass sie als Kunstwerke für sich betrachtet werden können. So stellte sich das Projektteam die Frage: Wie könnte sich eine zeitgemässe Säulenordnung präsentieren, die mithilfe digitaler Technologien geplant und umgesetzt wird?
Das Resultat ist jetzt auf der Tanzplattform in Riom zu sehen. Die Installation «Concrete Choreography» besteht aus neun unterschiedlichen, 2,7 Meter hohen Säulen. Jede von ihnen entstand in einem 3D-Druckverfahren innert 2,5 Stunden. Unterstützung bot der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) Digitale Fabrikation, der an der ETH Zürich angesiedelt ist. Den Studierenden bot die Aufgabe eine Gelegenheit, die Möglichkeiten des schichtweisen Extrusionsdrucks zu untersuchen und das Potenzial des computerunterstützten Designs und der digitalen Fabrikation auszureizen. Die Säulen zeichnen sich durch einen optimierten Materialaufwand aus.
Origen nennt die Installation im Garten der Villa Carisch einen Säulenwald. Er kann noch bis am 11. August 2019, von Dienstag bis Sonntag von 13.30 bis 18 Uhr besichtigt werden. An Aufführungstagen ist die Installation länger geöffnet und beleuchtet.