Das Modische ist nicht das Ziel
Inge Beckel
12. octobre 2016
Sitzbänke Berghain Berlin vom Studio Karhard; Produktion: Plan: Bild: ahb.bfh.ch
Der vierte InteriorDay fand kürzlich an der Berner Fachhochschule AHB in Biel statt, organisiert vom Departement Architektur, Holz und Bau. Dort wurde praxisorientiertes Wissen mit gesellschaftlich relevanten Fragen verbunden und beides diskutiert.
Unter dem Titel «Wege in die Zukunft» legten am 28. September zahlreiche Fachleute Ideen zur Gestaltung der Zukunft ihrer eigenen Unternehmungen dar. Im Folgenden seinen ausgewählte Beispiele und Gedanken als mögliche Fazite des Tages kurz zusammengefasst.
Mit dem Ziel, Holz als gesunde Grundlage beim Schlafen zu nutzen, entwickelte etwa die Firma Elite SA in Aubonne in Zusammenarbeit mit der BFH ein neuartiges Federsystem. Die Entwicklung basiert auf der Idee, durch geeignete Einschnitte im Massivholz dem Material neue elastische Eigenschaften zu verleihen. Oder bei der Firma Killer Ladenbau AG aus Turgi lauten zentrale Stichworte Enrichment, Empowerment und Entertainment. Denn die Firma ist überzeugt, dass motivierte MitarbeiterInnen dem Unternehmen zum Erfolg verhelfen.
Was Neuinvestitionen in Zeiten der Krise bedeuten, legte beispielsweise SwissKrono AG aus Menznau dar. Die Unternehmung will in den nächsten Jahren ein neues Spanplattenwerk bauen und investiert dafür 80 Millionen Franken. Die Überzeugung, dass ein Spanplattenwerk in der Schweiz rentabel sein kann, fusst im Wissen um das eigene langjährige Know-how im internationalen Markt. So wird rund die Hälfte deren Umsatzes durch Export realisiert. Zusätzlich gehe die Entwicklung hin zu neuen Oberflächenqualitäten.
Oder die Firma Strasser AG Thun, die davon sprach, Materialien und Materialkompositionen in einer konkreten Umgebung erlebbar zu machen. Die Firma hat den digitalen Kurs gewissermassen hinter sich gelassen und zeigt Möglichkeiten der Oberflächengestaltung inzwischen wieder in einem gebauten Raum auf, wo die Qualitäten der Materialien mit allen Sinnen erlebbar werden. Die Firma experimentiert weiter mit unbekannten Materialien und neuen Verarbeitungsverfahren und belebt gleichzeitig auch althergebrachte, in Vergessenheit geratene Handwerkstechniken neu.
Vgl. zum Thema auch «Grundlegend und hochtechnologisch», eine Meldung zum Buchenholz.