Bellariarain zurechtgestutzt
Manuel Pestalozzi
25. août 2016
Die roten Linien zeigen die ursprünglich vorgesehenen Positionen der Neubauten, die grau eingefärbten Flächen die neue Lage. Bild: Helvetia Versicherungen
«Fjäder» heisst das siegreiche Wettbewerbsprojekt für die Ersatzneuüberbauung Bellariarain in Zürich. Für die Bauherrschaft ist es der zweite Anlauf. Sie hat jetzt das Baugesuch eingereicht.
Der Bellariarain befindet sich im Stadtquartier Wollishofen, an recht nobler Lage in Seenähe. Die bestehende, fast siebzigjährige Überbauung ist in den Park der Villa eingepasst, die ihr einst weichen musste. Der aktuelle Generationenwechsel erwies sich für die Bauherrschaft Helvetia Versicherungen als recht dornenvoller Weg: Ein erstes Projekt von Atelier WW sah drei rund 23 Meter hohe Wohntürme vor. Es stiess auf erbitterten Protest im Quartier und wurde 2010 von der Bausektion des Stadtrats abgelehnt. Bemängelt hatte man unter anderem, dass Grenz- und Wegabstände nicht eingehalten seien, der Eingriff in die geschützte, von Gustav Ammann mitgestaltete, Parkanlage zu gross und das Erscheinungsbild zu dominant und ausserdem ortsfremd sei, wie die NZZ berichtete.
Der zweite Anlauf erfolgt mit einem Projekt von Michael Meier und Marius Hug Architekten AG, das 2015 aus einem zweistufigen Wettbewerb hervorgegangen ist. «Fjäder» (Schwedisch für Feder) wurde seither noch etwas zurechtgestutzt und verspricht eine gute Einbindung in die Quartierstruktur. Dieses Mal ging man behutsam vor: Helvetia hat erste Anregungen der Anwohner berücksichtigt und in die Planung aufgenommen. Die Lage der neuen Gebäude wurde zugunsten der Nachbarschaft angepasst, sodass mehr Platz zwischen den Häusern entsteht. Die Ersatzneuübebauung mit 172 neuen Mietwohnungen soll dem Bedürfnis nach attraktivem Wohnraum zu fairen Preisen in der Stadt Zürich Rechnung tragen. Helvetia hofft, dass die neuen Wohnungen ab Frühling 2020 bezugsbereit sind.