Aufruhr in Valencia
Juho Nyberg
22. mai 2014
Innovativ und wendig: Protestseite gegen Architekt Calatrava. (Screenshot)
Derweil sich die spanische Wirtschaft langsam aber stetig erholt, herrscht in der Bevölkerung noch grosse Unzufriedenheit. Als Exempel für die Verschwendungssucht muss immer wieder Valencia mit der von Architekt Santiago Calatrava entwofenen Stadt der Künste und Wissenschaften herhalten, die eine beispiellose Kostenexplosion verursachte. Zuletzt wurde Calatrava gar von der Stadt Valencia wegen Schäden an der Oper verklagt.
Die Unzufriedenheit der Bevölkerung brachte sich zuletzt auch durch eine Website zum Ausdruck, die unter dem frei übersetzten Titel «Calatrava lässt dich ausbluten» über die diversen Probleme und Unzulänglichkeiten der Stadt der Künste und Wissenschaften informierte. Gegen die Seite ging der Architekt gerichtlich vor, und erhielt Recht – allerdings nur hinsichtlich des Namens der Website, die als beleidigend und irreführend taxiert wurde. Die auf der Website publizierten Fakten hingegen wurden als «objektiv wahr» angesehen. Mit Rücksicht auf das ergangene Gerichtsurteil lancierten die Betreiber der Website diese kurzerhand unter einer neuen Domain. Neu heisst die Seite übersetzt «Calatrava bringt uns nicht zum Schweigen». Ein allfälliges Berufungsverfahren wird von den Initianten noch erwogen, vorsichtshalber haben sie bereits ein Crowdfunding für die Deckung der Kosten gestartet.