Erneuerung Einkaufszentrum und Bürogebäude Herti
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- 6300 Zug
- Année
- 2020
- Client
- Genossenschaft Migros Luzern
- Équipe
- Uta Schabbel, Konrad Hürlimann, Erich Lussi, Matthias Lörch, Gian Stirnimann, Sandra Sanchez
Das Hertizentrum bindet Wohnen, Arbeiten und Einkaufen an einem Ort zusammen. Die Anlage wurde als Teil des Hertiquartiers, auf Grundlage eines Bebauungsplans Anfang der 80er Jahre realisiert. Das alte Hertizentrum war räumlich unattraktiv und konnte die Anforderungen an ein modernes Einkaufszentrum nicht mehr erfüllen. Aus diesem Grund hat die Genossenschaft Migros Luzern als Baurechtsnehmerin und Betreiberin des Einkaufszentrums uns den Auftrag erteilt das Einkaufszentrum und das Bürogebäude umfassend umzubauen und zu sanieren.
Das windmühlenartige Erschliessungssystem und das bestehende Prinzip der Durchwegung werden beibehalten und gestärkt. Ein zentraler, überhoher Marktplatz bildet das Herzstück der Anlage. Der überdachte, von oben, natürlich belichtete Marktplatz steht für Pop-up- Verkauf, Quartierveranstaltungen und als Ort zum Verweilen zur Verfügung. Über das verglaste Oberlicht wird der Bezug zum Dachgarten und der umgebenden Bebauung hergestellt.
Das umlaufende Brüstungsband des Einkaufszentrums aus vorgehängtem, perforierten Profilblech wird von der sichtbaren Dachlandschaft gekrönt. Die transluzente Profilglasfassade des Ladengeschosses mit partiellen Schaufenstern ermöglicht Einblicke in das Innenleben des Einkaufszentrums. Je nach Tageszeit entsteht ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten. Das Thema der horizontalen Schichtung ist auch in der Fassade des Bürogebäudes ablesbar und schafft so eine Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen.
Ladenstrasse und Marktplatz
Die Ladenstrasse dient neben der Erschliessung der Geschäfte als öffentliches Trottoir. Die bestehende Tragstruktur (Stützenraster 7.5 x 8.5m) ist in Form von Stützen, Deckenträgern und stützenverbindenden Bodenintarsien ablesbar. Der Bodenbelag ist steinig, z.B. Hartbeton mit farblich abgesetzten Intarsien. Die Lage der Ladenfronten wird durch eine Schürze (Werbeträger) aus beschichtetem Stahlblech markiert. Die Metallabhangdecke mit quadratischem Raster z.B. Cellio, Armstrong wird von betonfarbig gespachtelten Deckenelementen gerahmt. Die Tragstruktur der Deckenelemente bildet die bestehende Struktur ab.
Natur - Struktur
Die prägende, orthogonale Bebauungs-Struktur wird im Entwurf in einen spielerischen geometrisch- modularen Duktus übersetzt, welche in einem spannungsvollen Kontrast mit der naturhaften Vegetation steht und skalierte Aufenthaltsbereiche und Spielnischen formt.
Das fein abgestufte Relief mit unterschiedlichen Substrataufbauten prägt variierende Wuchshorizonte.
Ein kiesiges Wegnetz durchzieht den Dachgarten und wird in den Hauptverbindungen und Aufenthaltsbereichen durch Plattenbänder ausgezeichnet.
Aufenthalt und Spiel
Die Ausstattung, mit freier Bestuhlung und langen Holzliegen, ist modular und kann den Bedürfnissen der Bewohner laufend angepasst werden. Der Spielbereich ist als Naturspiel mit zurückhaltender Ausstattung konzipiert: Vegetationsnischen, mit deutungsoffenen Spielstrukturen wie Holz, Steine, Sand und Wasser, anstelle von konventionellen Spielgeräten.
Eingriffe auf Stadtebene
Der Eingang Ost als Hauptzugang vom Kundenparkplatz an der Allmendstrasse wird aufgewertet. Im Bereich der alten Anlieferung entsteht ein gegen die Strasse geschützter, leicht erhöhter, attraktiver Aussenraum.
Der neue Vorplatz Ost wird mit Bäumen, Pflanztrögen und Sitzgelegenheiten bespielt. Der Vorplatz der neuen Anlieferung an der General-Guisan-Strasse wird asphaltiert. Der bestehende Aussenraum wird angepasst. Die Eingriffe auf Stadtebene beschränken sich auf Anpassungen der Zugangssituationen und der Anlieferung. Diese haben einen temporär-provisorischen Charakter, da eine Neugestaltung der Platzflächen erst im Zuge der baulichen Verdichtung erfolgen wird.