London Calling
Jenny Keller
16. febrero 2012
«The Stone» von aussen. Bild: Råk-Arkitektur.com
In London passiert etwas: Drei architektonische Neuigkeiten aus der englischen Hauptstadt.
«The Stone» (nicht «The Stones», um bei der Musik zu bleiben) heisst das Siegerprojekt von Råk-Arkitektur aus Schweden, ein Kulturzentrum im Norden Londons. Stehen soll es an der Stelle, wo das Schloss Camelot von König Arthur der Sage nach gestanden haben soll.
Das 36 Meter hohe Gebilde, geschliffen wie ein Stein, hat eine spiegelnde Fassade, die die Umgebung abbildet. Im Innern herrscht neutrale Leere, damit «The Stone» ein spiritueller Ort für Menschen jeglichen Glaubens werden kann, denn London sei geprägt von religiöser Vielfalt, sagen Råk-Arkitektur. Licht erhält der Raum, den man auch für Konzerte und Theater nutzen kann, durch einen Glas-Einbau, der an die Schwertspitze von Excalibur erinnert. Diese Spitze leuchtet im Dunkeln nach aussen und macht aus «The Stone» einen Leuchtturm, von weither sichtbar.
Foyer des Design Museums. Rendering: Alex Morris Visualisation
2014 soll das neue Design Museum in Kensington eröffnet werden. John Pawson Limited ist für den Innenausbau des Museums verantwortlich, das im ehemaligen Commonwealth Institute von 1962 Platz finden wird. Einst war das Design Museum eine Unterabteilung des Victoria and Albert Museums (V&A), zog wegen seines Wachstums aber in ein ehemaliges Bananenlagerhaus aus der Moderne an der Themse um. Mit dem Umzug ins Commonwealth Institute geht man zurück zu den Wurzeln und wird Nachbar von kulturellen Einrichtungen wie dem V&A, dem Science Museum, dem Natural History Museum, dem Royal College of Art und der Serpentine Gallery.
Last but not least: Herzog & de Meuron und Ai Weiwei sind die Architekten des Serpentine Gallery Pavillon 2012. Halt, möchte man sagen, die Basler haben doch schon in London gebaut (was sie als Architekten des temporären Prestigebaus nämlich ausschliessen würde). Stimmt. Aber deshalb hat man Ai Weiwei mit ins Boot geholt und so ein neues Team zusammengestellt. Wie der Pavillon, der von Juni bis Oktober geöffnet haben wird, konkret aussehen wird, wissen wir nicht, man orientiert sich beim Entwurf aber an der Vergangenheit und bringt in Form von Fundamenten die versteckte Geschichte der elf Vorgänger-Pavillons an die Oberfläche. Dazu sollen elf Stützen die Vergangenheit symbolisieren und mit einer zwölften Stütze ein Dach tragen. Wie hiess das bei André Corboz, «The Land as Palimpsest»?
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