Landsicherung
Inge Beckel
25. septiembre 2014
Uitdam nördlich von Amsterdam (Bild: architectenweb.nl)
Wie der Name Niederlande sagt, liegt der Küstenstreifen des nordwesteuropäischen Landes tief – zu grossen Teilen unter dem Meeresspiegel. Rotterdam etwa liegt bis zu sechs Metern unterhalb der Nulllinie. Nur dank eines aufwändigen, ausgeklügelten Deich- respektive Schutzsystems entlang der gesamten Küstenlinie zur Nordsee hin sind die Siedlungs- und Kulturlandgebiete sicher vor Überschwemmung.
Angesichts des Klimawandels schmilzt nun bekanntlich einerseits das Eis an den Polen, während sich andererseits der Meeresspiegel hebt. Für die Niederlande ist dies mehr als eine «theoretische» Herausforderung. Der erste grosse Aufbau respektive Ausbau des Deichsystems datiert in die 1950er- und 1960er-Jahre. Dies, nachdem 1953 das Küstengebiet von einer verheerenden Überschwemmungheimgesucht worden war.
Nun steht der zweite grosse Ausbau an. Wie Architectenweb.nl Mitte September berichtete, sind 20 Milliarden Euro für die kommenden 30 Jahre vorgesehen. Das Werk heisst Nieuwe Deltaplan. Neben dem Schutz soll die Trinkwasserversorgung gesichert werden. Vorgesehene Massnahmen sind die Verstärkung der Deiche – das Deichsystem ist insgesamt 3700 Kilometer lang. Zudem sollen zusätzliche Ausweichflächen geschaffen werden, wohin das Wasser im Falle einer Überschwemmung fliessen kann, sowie die Sandstrände weiter aufgeschüttet werden.