Das Denkmal soll leben!
Jenny Keller
7. julio 2017
Bild: Daniela Tonatiuh
Noch bis zum 15. Juli findet in Montreux das Jazz Festival statt. Währenddessen testet das EPFL+ECAL-Lab eine mobile Installation zur Belebung des musikalischen Erbes des Festivals.
Claude Nobs hat man ein Denkmal gebaut, obwohl «jedermann weiss, dass das die Liebe versaut», so auf jeden Fall sangen es Wir sind Helden damals in ihrem Song «Denkmal». Ein Denkmal ganz anderer Art hat das EPFL+ECAL-Lab errichtet: Eine mobile Installation, sie sieht aus wie ein Kleinwagen, ist gefüllt mit Live-Mitschnitten aus 50 Jahren Montreux Jazz Festival. Das Konzept sieht vor, dass Besucher das Archiv mit Video-Notizen personalisieren und den physischen Ort des Archivs mit Stickern, auf denen Notizen stehen, versehen. So soll die kostbare Jukebox von seiner Reise durch die Vergangenheit und von der Gegenwart erzählen, damit das digitale Archiv nicht als Sammlung «toter» Megabites irgendwo auf einem Server Platz auffrisst – ist das die Analogie zu «verstaubt»? –, sondern wieder zum Leben erweckt wird. Dieses Jahr steht die Installation im Chalet von Claude Nobs und wird von Musikern, die Zugang zu diesen heiligen Hallen haben, getestet und angereichert. Ab Oktober wird das mobile Montreux-Archiv im EPFL+ECAL-Lab, das sich an der ECAL in Renens befindet, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Hinter dem prallen und spannenden Konzept steht neben dem EPFL+ECAL-Lab auch das ALICE Design Studio von Dieter Dietz, die auf dem Campus der EPFL bereits das «Montreux Jazz Heritage Lab 2» räumlich umgesetzt haben.